Von alten Kleidungsstücken und Büchern bis hin zu Möbeln und Taschen, begrüßen junge Menschen in China den Trend, gebrauchte Waren zu kaufen und zu verkaufen, was dazu führt, dass Gegenstände, die früher weggeworfen wurden, nun in Umlauf gelangen und geteilt werden.

Eine Einwohnerin von Beijing namens Zhang, die im Bezirk Haidian lebt, entschied sich umzuziehen, als ihr Vertrag auslief. Sie stellte große Geräte wie Kühlschrank und Waschmaschine auf E-Commerce-Plattformen für Gebrauchtwaren zum Verkauf ein, da sie diese nicht in ihre nächste Wohnung mitnehmen konnte.

„Kaufen und Verkaufen von Second-Hand-Produkten ist ein sparsamer, umweltfreundlicher Lebensstil“, sagt Zhang. „Diese Dinge haben eine gute Qualität, sind relativ günstig und passen zu meinen Bedürfnissen.“

Zhang verkörpert die steigende Anzahl junger Menschen in China, die umweltfreundlichen Konsum als eine gute Wahl ansehen.

Laut einem Bericht über Chinas umweltfreundliche Entwicklung im E-Commerce verfügen Menschen, die in den 1990er- und 2000er-Jahren geboren sind, im Vergleich zu anderen Altersgruppen mit Quoten von 70 bzw. 79 Prozent über ein deutlich besseres Verständnis von „grünem Konsum“.

Auf Xianyu, Chinas größter Handelsplattform für Waren aus zweiter Hand, beträgt das tägliche Transaktionsvolumen über eine Milliarde Yuan (rund 140,9 Millionen US-Dollar). Im letzten Jahr hatten mehr als 100 Millionen Nutzer auf der Plattform ungenutzte Gegenstände eingestellt.

Laut dem Unternehmen wurden 43 Prozent seiner Nutzer nach 1995 geboren und 22 Prozent nach 2000. Die nach 1995 Geborenen hätten auf Xianyu im Jahr 2023 durchschnittlich 2.700 Yuan „verdient“.

In einem E-Commerce-Gewerbepark mit Schwerpunkt auf Gebrauchtwaren im nordchinesischen Tianjin finden sich zu allen Veranstaltungen Massen von Menschen ein, die sich auf „Schatzsuche“ begeben.

„Seit seiner Eröffnung hat der Gewerbepark 213 Firmen angezogen und sein Umsatz erreichte letztes Jahr etwa 420 Millionen Yuan“, sagt Chen Wenlong, der den Gewerbepark verantwortet.

Nach einem Bericht über Chinas Reduzierung von CO₂-Emissionen durch den Gebrauchtwarenhandel vom Institute of Energy, Environment und Economy der Tsinghua-Universität aus dem Jahr 2021 erstreckt sich dieser Handel auf nahezu alle Warenkategorien, während sein Handelsvolumen 2020 bei mehr als einer Billion Yuan lag und 2025 voraussichtlich mehr als 3 Billionen Yuan betragen wird.

„Die größte Herausforderung für viele Unternehmen, die mit Gebrauchtwaren handeln, besteht jedoch in der Abwicklung der Transaktion“, sagt Chen.

Experten sagen, dass die sich entwickelnde Gebrauchtwarenwirtschaft noch am Anfang steht und praktische Maßnahmen wie das Schließen von Lücken bei Richtlinien und die Verbesserung des Recyclings sowie neue Handelswege nötig sind, um den Markt für gebrauchte Waren zu erweitern.