​Fokus liegt auf Stärkung der grünen Zusammenarbeit

Nachdem er die südwestchinesische Industriestadt Chongqing erkundet hatte, traf Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag in der ostchinesischen Metropole Shanghai ein, einer wichtigen Stadt, in der sich viele deutsche Investitionen angesammelt haben. Der Kanzler betonte dort, Europa sei offen für chinesische Autos.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das asiatisch-pazifische Innovationszentrum des deutschen Werkstoffherstellers Covestro. (Foto vom 15. April, Fang Zhe/Xinhua)

Scholz' hochkarätiger Besuch in drei chinesischen Städten - einer seiner längsten bilateralen Besuche seit seinem Amtsantritt – sende ein starkes Signal für die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen China und Deutschland, sagten chinesische Beobachter und merkten an, dass Scholz' intensive Besuche bei deutschen Firmen in den Bereichen erneuerbare Energien und Werkstoffe darauf hindeuteten, dass die beiden Seiten die Zusammenarbeit im Bereich der grünen Energie verstärken könnten.

Am Montag empfing der deutsche Werkstoffhersteller Covestro Scholz im asiatisch-pazifischen Innovationszentrum des Unternehmens in Shanghai, wo das Unternehmen nachhaltige Produkte für dynamische Märkte wie erneuerbare Energien und Unterhaltungselektronik entwickelt.

„Unsere jahrzehntelange Präsenz in China verkörpert den Geist der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit, die für beide Seiten von großem Nutzen ist“, wurde Covestro-CEO Markus Steilemann in einer Erklärung zitiert, die der Global Times am Montag zugesandt wurde.

„Die Reiseroute von Scholz in China deutet darauf hin, dass die Zusammenarbeit im Bereich der grünen Energie angesichts der Energiekrise in Europa in den letzten zwei Jahren einer der wichtigsten Schwerpunkte des Besuchs des Bundeskanzlers in China sein könnte“, sagte Yang Chengyu, ein assoziierter Forschungsmitarbeiter am Institut für Europäische Studien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), am Montag der Global Times.

Deutschland beschleunige derzeit seinen grünen Wandel, während China Vorteile bei den Produktionskapazitäten und Kosten habe. Daher könnten beide Seiten ihre pragmatische Zusammenarbeit in diesem aufstrebenden Bereich ausbauen, so Yang.

In Begleitung einer hochrangigen Unternehmensdelegation, die sich aus Führungskräften deutscher Firmen wie Siemens, Mercedes und BMW zusammensetzt, hatte Scholz zuvor auch Bosch Hydrogen Powertrain Systems (Chongqing) Co, ein deutsch-chinesisches Joint Venture, das in Chongqing Brennstoffzellensysteme entwickelt, montiert und verkauft, besucht, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Im 10. Jubiläumsjahr der Gründung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland sei Scholz' derzeitiger Besuch in China einer seiner längsten bilateralen Besuche seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021, wie Foreign Policy berichtet. Am Dienstag wird Scholz zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Beijing von führenden chinesischen Politikern empfangen.

Seit Scholz' erstem Besuch in China als Bundeskanzler haben China und Deutschland viele Übereinstimmungen erzielt, der multilaterale Dialog hat sich schnell erholt und Kooperationsprojekte sind im Gange.

„Scholz' zweiter offizieller Besuch in China seit seinem Amtsantritt zeige nun, dass es für Deutschland weiterhin notwendig sei, die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit mit China aufrechtzuerhalten und zu vertiefen, auch wenn die deutsche Regierung in ihrer Sicht auf die Beziehungen zwischen China und Deutschland sowie zwischen China und der EU das 'De-Risking' betont hat“, sagte Ding Chun, Direktor des Zentrums für Europäische Studien an der Fudan-Universität, am Montag der Global Times.

Die Kommunikation über wirtschaftliche und handelspolitische Fragen sowie internationale brisante Themen sei für beide Seiten von Vorteil und trage zu einer soliden Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Deutschland sowie zwischen China und der EU bei, so Ding weiter.