China hat die Industrieländer aufgefordert, die Umsetzung ihrer Verpflichtungen zur Klimafinanzierung zu beschleunigen und die Entwicklungsländer bei Klimaschutzmaßnahmen mit finanzieller und technologischer Hilfe zu unterstützen.

(Foto von VCG)

Während der G20-Treffen am Mittwoch und Donnerstag, die darauf abzielten, die technische Unterstützung und den Aufbau von Kapazitäten für Entwicklungsländer zu verbessern, und des Treffens der G20-Finanzminister und Zentralbankgouverneure im Rahmen der brasilianischen G20-Präsidentschaft 2024 in Washington DC, forderte Chinas Finanzminister Lan Fo'an alle Parteien auf, sich an das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung bei Klimaschutzmaßnahmen zu halten. Die Industrieländer sollten ihre Verpflichtungen zur Klimafinanzierung umzusetzen, forderte Lan der Website des chinesischen Finanzministeriums zufolge.

Lan betonte Chinas Engagement für die Verfeinerung von Richtlinien und Standards, die eine grüne Entwicklung unterstützen, einschließlich der Steuer-, Finanz-, Investitions- und Preissysteme.

„Diese Initiativen sollen den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beschleunigen, indem sie Investitionen in grüne Technologien fördern, und haben erhebliche Fortschritte erzielt“, sagte Lan.

Obwohl die Industrieländer Verpflichtungen in Bezug auf die grüne Transformation und die Klimafinanzierung eingegangen sind, reichen die tatsächlich mobilisierten Mittel nicht aus, um den Bedarf der Entwicklungsländer zu decken, was die Bemühungen um den globalen grünen Wandel verlangsamt, erklärte Wang Peng, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Beijinger Akademie der Sozialwissenschaften, der Global Times am Sonntag.

Der im November 2023 veröffentlichte Bericht des UN-Umweltprogramms über die Anpassungslücke (Adaptation Gap Report 2023) zeigt, dass der Finanzbedarf der Entwicklungsländer für die Anpassung an den Klimawandel erheblich ist und auf 215 bis 387 Milliarden Dollar jährlich geschätzt wird. Im Jahr 2021 flossen nur 21 Milliarden Dollar an öffentlichen multilateralen und bilateralen Anpassungsfinanzierungen in die Entwicklungsländer, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und eine Finanzierungslücke von 194 bis 366 Milliarden Dollar bedeutet.

„Industrieländer nennen oft den Schutz des geistigen Eigentums als Grund, den Transfer grüner Technologien in Entwicklungsländer einzuschränken. Diese Praxis behindert nicht nur die Entwicklung und Anwendung globaler grüner Technologien, sondern beeinträchtigt auch die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels“, betonte Wang.