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Gericht verurteilt Chinas ersten Fall über das Recht auf die KI-Stimme

german.china.org.cn  |  
24.04.2024

Ein Gericht in Beijing hat entschieden, dass ein Softwareunternehmen die Rechte einer Person verletzt hat, indem es ihre Stimme ohne Zustimmung replizierte und verkaufte. Der Fall zeigt, dass rechtliche Genehmigungen für die Verwendung von Stimmen in großen Sprachmodellen unerlässlich sind.

Das Internetgericht von Beijing hat am Dienstag entschieden, dass ein Softwareunternehmen die Rechte einer Person verletzt hat. Es hatte ein KI-gestütztes Tool verwendet, um ihre Stimme ohne ihre Zustimmung zu replizieren und an andere Plattformen zu verkaufen.

Dieser Fall ist der erste seiner Art, der in China entschieden wurde. Er ist ein Alarmsignal für KI-Unternehmen, dass sie eine rechtliche Genehmigung einholen müssen, bevor sie die Stimme einer Person für das Training und die Entwicklung großer Sprachmodelle verwenden.

Die Klägerin, eine Synchronsprecherin mit dem Nachnamen Yin, fand im Mai 2023 heraus, dass ihre Stimme ohne ihre Zustimmung in zahlreichen Hörbüchern im Internet verwendet wurde. Bei ihren Nachforschungen stellte sie fest, dass ein KI-gestütztes Tool verwendet wurde, um ihre Stimme zu replizieren und diese gewinnbringend an verschiedene Plattformen zu verkaufen.

Das Gericht entschied, dass die Beklagten – das Kulturmedienunternehmen und das Softwareunternehmen – gemeinsam dafür verantwortlich sind, Yin für den wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 250.000 Yuan zu entschädigen. Der Betreiber der App und das Softwareunternehmen sind außerdem verpflichtet, sich innerhalb von sieben Tagen nach Inkrafttreten des Urteils bei der Klägerin zu entschuldigen.

Zhao Ruigang, Vizepräsident des Beijinger Internetgerichts, erklärte der Global Times, der Fall spiegele den gesamten Prozess wider, wie ein gewöhnliches Hörbuch als Trainingsmaterial für KI verwendet und schließlich im Produkt eingesetzt wird. Es erinnert KI-Firmen daran, zunächst die rechtliche Genehmigung von Einzelpersonen für ihre Stimmrechte einzuholen, bevor sie ihre Produkte weiter trainieren, entwickeln oder verkaufen, so Zhao.

In der Entscheidung des Gerichts heißt es, dass die Stimme einer natürlichen Person durch den Tonfall und die Frequenz des Stimmabdrucks identifiziert wird und einzigartige und stabile Merkmale aufweist, die Gedanken oder Emotionen hervorrufen können, die mit dieser Person verbunden sind. Auch wenn eine natürliche Stimme nach der Synthese durch künstliche Intelligenz weniger erkennbar sein mag, bedeutet dies nicht, dass sie rechtlich nicht geschützt ist, da die Technologie nicht immer die Verbindung zu natürlichen menschlichen Stimmen trennt.

In diesem Szenario können Stimmen auch nach der KI-Synthese immer noch die Öffentlichkeit in die Lage versetzen, Gedanken oder Emotionen zu erzeugen, die mit der Klägerin in Verbindung gebracht werden, wodurch diese Stimme direkt mit der Klägerin in Verbindung gebracht und ihre Identität offenbart wird, so das Urteil.

Das neue Bürgerliche Gesetzbuch schützt das Recht auf die eigene Stimme als ein entstehendes Bildnisrecht. Dies bedeutet, dass es jeder natürlichen oder juristischen Person untersagt ist, die Stimme einer Person zu verändern, zu beschädigen oder zu verfälschen oder sie mithilfe von Technologie zu manipulieren. Das Gesetz verbietet die Erstellung, Nutzung oder Verbreitung der Stimme einer Person ohne deren Zustimmung.

Li Zonghui, Forschungsmitarbeiter an der Nanjing University of Aeronautics and Astronautics zum Thema KI-Rechtsstaatlichkeit, sagte, dass der Fall eine Referenz für ähnliche KI-Streitfälle darstelle: Wenn die KI-verarbeitete Stimme immer noch auf eine natürliche Person zurückgeführt werden könne, sei dies ein legitimes Recht, das nicht verletzt werden dürfe.

Online-Plattformen sollten auch das Management stärken und Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise das rechtzeitige Entfernen von rechtsverletzenden Videos, um die KI-Branche besser zu regulieren, so Li.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: KI-Stimme,Sprachmodell,Gericht