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Erschwingliche Solarenergie aus China

„Überkapazitäten“ oder kostengünstige Lösungen zum Klimawandel?

german.china.org.cn  |  
30.04.2024

Im Westen wird gerade von vielen Seiten das Wort von Chinas „Überkapazitäten“ vor allem in der Photovoltaik-Branche im Mund geführt. Tatsache ist: die derzeitigen Solarkapazitäten reichen für die ganze Welt längst noch nicht aus. Insbesondere die Entwicklungsländer bräuchten mehr bezahlbaren Strom, erklären chinesische Branchenkenner.

„Überkapazitäten“ und „Dumpingpreise“: Das sind die Schlagworte, mit denen viele westliche Politiker und Medien die chinesische Industrie vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien beschreiben und verurteilen. Diese Probleme hätten im Ausland zu Marktverzerrungen geführt und damit anderen Volkswirtschaften geschadet, wird von ihnen gerne postuliert.

„Tatsächlich ist es das rasante Wachstum der chinesischen Solarindustrie, das viele westlichen Ländern beunruhigt. Die Fortschritte der chinesischen Anbieter in dieser Branche spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung einer stabilen Versorgung, um dem Klimawandel weltweit entgegenzuwirken. Damit tragen sie dazu bei, die Solarenergie zu einer der wirtschaftlichsten Energiequellen für die Mehrheit der Länder und Regionen der Welt zu machen“, erklärt Liu Yiyang, stellvertretender Generalsekretär der China Photovoltaic Industry Association (CPIA).

Die derzeitige Kapazität der Solarindustrie bleibe immer noch hinter der Nachfrage des Weltmarkts zurück, insbesondere angesichts des großen Strombedarfs in zahlreichen Entwicklungsländern, macht Liu deutlich.

Solarstrom hat einige unbestreitbare Vorteile. Er ist nicht nur sauber, sondern auch flexibel, relativ schnell verfügbar und vergleichsweise kostengünstig. In einem Lagerhaus in Usbekistan werden beispielsweise chinesische Solarmodule eingesetzt, um Flüchtlinge aus ganz Asien im Auftrag des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) mit erschwinglicher sauberer Energie zu versorgen.

Raouf Mazou, stellvertretender UNHCR-Hochkommissar für Flüchtlinge, erklärte, dass es chinesische Energieunternehmen sind, die es dem Kommissariat ermöglichen, seine Reichweite und Wirkung bei der Bewältigung von Klimaproblemen zu vergrößern und Energiegerechtigkeit für bedürftige Menschen weltweit zu erreichen. „Chinas reichhaltige Ressourcen, innovative Technologien und weitreichende globale Beziehungen können einen wichtigen Beitrag zu unserer Arbeit leisten", betont der UN-Beamte.

Ende letzten Jahres haben mehr als 100 Länder auf der Klimakonferenz COP28 Vereinbarungen getroffen, um sicherzustellen, dass sich die weltweite Produktionskapazität an erneuerbaren Energien bis 2030 auf über 11.000 Gigawatt verdreifacht, wobei die kumulierte Photovoltaikkapazität bis dahin auf etwa 5.457 Gigawatt ansteigen soll.

Nach Angaben der Online-Datenplattform Statista lag die kumulierte globale Photovoltaik-Kapazität im Jahr 2022 erst bei rund 1.177 Gigawatt und damit noch weit unter dem Ziel.

„Die Behauptung einiger Politiker, Chinas kostengünstige Solarenergie beeinträchtige den globalen industriellen Wettbewerb, ist unhaltbar. Diese Rhetorik zielt darauf ab, Chinas industrielle Entwicklung zu bremsen, und wird negative Auswirkungen auf die globale grüne Transformation haben“, verdeutlicht Lin Boqiang, Leiter des China Institute for Studies in Energy Policy an der Xiamen-Universität. Die Skaleneffekte der industriellen Entwicklung, der Aufbau von kompletten Lieferketten und die technologische Innovation in der globalen Photovoltaik-Industrie hätten zu raschen Kostensenkungen geführt, erklärt Lin. Dadurch kämen mehr Länder – insbesondere Entwicklungsländer – in den Genuss von erschwinglichem Strom, womit „die lokale wirtschaftliche Entwicklung gefördert und Ungleichheiten zwischen den Regionen verringert werden“.

„Chinesische Unternehmen haben die weltweite Entwicklung der Photovoltaik-Industrie zudem durch internationale Zusammenarbeit und ihre Fabriken in Übersee gefördert und anderen Ländern den Weg zu ihrer grünen Transformation der Energiestrukturen erleichtert. Ob in den USA oder anderswo auf der Welt - ohne die wettbewerbsfähigen Produkte aus China ist schwer vorstellbar, dass das derzeitige internationale Vertrauen in die Bewältigung des Klimawandels so stark bleibt“, ist Liu überzeugt.

Die CPIA schätzt, dass ohne neue Wind- und Solaranlagen der durchschnittliche Großhandelspreis für Strom in der EU im Jahr 2022 um 8 Prozent höher gewesen wäre.

„Die schnelle Entwicklung der chinesischen Photovoltaik-Industrie ist für viele Entwicklungsländer von großer Bedeutung. Sie bietet den Entwicklungsländern die Möglichkeit, Energieengpässe auf kosteneffiziente Weise zu überwinden und ihre Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern“, erklärt Liu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Solarenergie,China,kostengünstig,Überkapazitäten,Klimawandel