Mit einem im März veröffentlichten Aktionsplan hat Chinas Staatsrat nach 15 Jahren wieder eine groß angelegte Ausrüstungsmodernisierungen und Inzahlungnahme von Konsumgütern eingeleitet, um die Modernisierung im Land voranzutreiben und den Konsum anzutreiben.

Die neue Runde der gesteuerten Inzahlungnahme von Konsumgütern hat in den letzten Monaten erste positive Ergebnisse erzielt und die Marktzuversicht auf stärkere Impulse für die Wirtschaft durch eine erfolgreiche Belebung des Konsums gestärkt.

Während der gerade beendeten Maifeiertage sind die Verkäufe von Autos, Haushaltsgeräten und Möbeln, die vom Handelsministerium (MOC, Ministry of Commerce) überwacht werden, im Jahresvergleich um 4,8 Prozent, 7,9 Prozent bzw. 4,6 Prozent gestiegen. Sowohl in Geschäften als auch auf E-Commerce-Plattformen haben dank der Subventionen und der Rabatte im Rahmen des Programms mehr Kunden Geschäfte abgeschlossen.

„In letzter Zeit haben Verkäufe mit Inzahlungnahmen täglich 40 bis 50 Prozent unserer Bestellungen ausgemacht“, berichtet Zhao Hongfu, Manager eines Geschäfts des Haushaltsgerätehändlers Suning in Shanghai. Und auch Wang Kui, der für die Online-Shopping-Plattform Tmall arbeitet, erklärt, dass der Wert von Inzahlungnahmegeschäften mit Haushaltsgeräten und Smartphones seit Ende März 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent gestiegen ist.

Chinas Staatsrat hatte im März einen Aktionsplan veröffentlichte, um groß angelegte Ausrüstungsmodernisierungen und Inzahlungnahmen von Konsumgütern einzuleiten - fast 15 Jahre nach der letzten derartigen Erneuerungsrunde.

Ende 2023 besaßen die Menschen in China rund 336 Millionen zivile Autos und über drei Milliarden große Haushaltsgeräte, darunter Kühlschränke, Waschmaschinen und Klimaanlagen. Es wird geschätzt, dass die Modernisierungskampagne eine Marktnachfrage im Wert von mehr als einer Billion Yuan (140 Milliarden US-Dollar) schaffen wird.

Analysten heben die Bedeutung des neuen Programms für die Freisetzung des Potenzials der Binnennachfrage und die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Erholung hervor.

Angesichts der komplizierten Situationen im In- und Ausland wird die Inzahlungnahme von Konsumgütern die Verbraucherstimmung stimulieren und die Wachstumsdynamik stärken, ist Zhu Keli, Forscher am China Institute of New Economy, von der Wirkung des Programms überzeugt.

Fu Yifu, ein Forschungsstipendiat am Star Atlas Institute of Finance, sieht einen positiven Aspekt in der Förderung der industriellen Modernisierung, das werde auch zu einer Beschleunigung der grünen Transformation Chinas führen, glaubt er.

Im Einklang mit dem übergeordneten Aktionsplan haben die Ministerien damit begonnen, spezifische Maßnahmen zur Förderung der Inzahlungnahme zu ergreifen, während die lokalen Behörden differenzierte günstige Maßnahmen vorgestellt haben.

Das Handelsministerium und mehrere andere Regierungsabteilungen haben detaillierte Pläne veröffentlicht, um die Verbraucher zur Teilnahme an dem Programm zu ermutigen. Unterstützend haben die Aufsichtsbehörden die Finanzinstitute aufgefordert, den damit verbundenen Finanzierungsbedarf aktiv zu decken.

Die Marktnachfrage nach der Inzahlungnahme von Konsumgütern werde in diesem Jahr 70 Milliarden Yuan erreichen, prognostiziert die ostchinesische Provinz Jiangsu. Die zentralchinesische Provinz Hubei erwartet 40.000 Autoinzahlungnahmen für das Jahr 2024. Und die Provinz Henan in Zentralchina hat sich zum Ziel gesetzt, das Recycling von Altautos und Altgeräten bis 2025 um 50 Prozent bzw. 15 Prozent im Vergleich zu 2023 zu steigern.

„Das Programm wurde mit dem gemeinsamen Handeln der lokalen Regierungen und vieler Unternehmen effektiv und geordnet vorangetrieben, deshalb glauben wir, dass in Zukunft bessere Ergebnisse erzielt werden“, erklärt Zhao Chenxin, stellvertretender Leiter der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission.