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Die Kulturbotschafter von morgen: Wie der Jugendaustausch Chinas Beziehungen zum Westen neue Impulse gibt

China Heute  |  
27.05.2024

„Gute zwischenstaatliche Beziehungen hängen von Völkerfreundschaft ab und Völkerfreundschaft von Völkerverständigung“, so sagt man in China. Als wichtiger Teil der Diplomatie eines Landes geht die Volksdiplomatie oft über sensible Bereiche der internationalen Beziehungen hinaus und dient somit als wirksames Mittel zur Verbesserung der internationalen Beziehungen, zur Stärkung der Verständigung und zur Vertiefung der Völkerfreundschaft. 

Ein Kernelement bildet hierbei der Jugendaustausch. Austauschprogramme zwischen jungen Menschen aus China und dem Ausland wirken sich nämlich nicht nur positiv auf die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden aus, sondern spielen auch eine bedeutsame Rolle dabei, die bilateralen Beziehungen zu fördern, Kommunikation und Verständnis zu verbessern sowie die freundschaftlichen Bande zwischen den Völkern zu stärken.  

Positive Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung 

Durch die Teilnahme an derartigen internationalen Jugendaustauschprogrammen haben junge Menschen die Möglichkeit, mit anderen Sprachen und Kulturen direkt in Kontakt zu treten und diese hautnah zu erleben. Das erweitert nicht nur den Horizont und die Fremdsprachenkenntnisse, sondern schafft auch mehr Verständnis für fremde Kulturräume. Nicht zuletzt fördert der Aufenthalt in einer neuen Umgebung und einem neuen kulturellen Umfeld auch die Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit junger Menschen. Die Trennung von den Eltern hilft dabei, unabhängiger und selbstständiger zu werden. Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit Jugendlichen unterschiedlichen Hintergrunds trägt zudem zur Heranbildung guter zwischenmenschlicher Beziehungen und zu mehr Teamfähigkeit bei. Wie Madelyn Ross, Präsidentin des US-China Education Trust, betont, ist der Austausch amerikanischer Jugendlicher mit China nicht nur für das Erlernen der chinesischen Sprache und Kultur von Vorteil, sondern auch für die berufliche Entwicklung und weitere Lebensplanung junger Amerikanerinnen und Amerikaner ein großer Gewinn.

Mit Chinas zunehmender wirtschaftlicher Stärke werden auch die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zum Rest der Welt immer enger. Einige multinationale Unternehmen betrachten Chinesischkenntnisse sogar als Priorität bei der Rekrutierung von Mitarbeitern. Und die Begeisterung im Ausland für Chinesisch als Fremdsprache nimmt weiter zu. Gegenwärtig haben mehr als 180 Länder Bildungsprogramme für Mandarin aufgelegt, 84 davon haben Chinesisch gar in ihr nationales Bildungssystem aufgenommen. Über 4000 Universitäten weltweit haben heute Abteilungen, Fachrichtungen und Kurse für die chinesische Sprache. Zehntausende junger Menschen aus über 100 Ländern wurden eingeladen, im Rahmen von Programmen wie „Chinese Bridge“ in China zu studieren. Hunderttausende Sprachbegeisterte nutzen zudem die Möglichkeit, online Chinesisch zu lernen und so mehr über Land und Leute zu erfahren. 

Fekete Marcell Zoltan (chinesischer Name: Ma Hongbo), ein Absolvent der zweisprachigen ungarisch-chinesischen Schule, der heute am Yuanpei College der Peking-Universität studiert, sagt: „Meine Eltern, die selbst kein Chinesisch sprechen, schickten mich damals auf die zweisprachige Schule, was mir nun mehr Möglichkeiten im Leben eröffnet.“ Der junge Ungar ist den chinesischen Lehrerinnen an seiner ehemaligen Schule sehr dankbar. „Sie arbeiten schon jahrelang in Ungarn und widmen sich mit großem Engagement der Vermittlung der chinesischen Sprache und Kultur in Ungarn. Ich hoffe, dass ich in Zukunft wie sie einen Beitrag zur ungarisch-chinesischen Freundschaft leisten kann“, so der Student. 

Neue Impulse für Chinas Beziehungen zu den USA und Europa 

Zwischen China und der westlichen Welt bestehen große Unterschiede in Bezug auf Werte und Ideologie, was eine häufige Quelle für Missverständnisse und gegenseitiges Misstrauen darstellt. Gesellschaftlicher und kultureller Austausch sowie entsprechende Zusammenarbeit können angesichts solcher Hürden die gesunde Entwicklung der Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Kulturräumen fördern und stellen so letztlich auch ein nachhaltiges und gesundes Fortkommen der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen sicher. Dabei kommt gerade dem Jugendaustausch eine Schlüsselrolle zu. 

Denn zum einen trägt dieser dazu bei, das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zwischen China und den USA respektive Europa zu stärken. Indem junge Menschen die Kultur, Geschichte und Gesellschaftssysteme anderer Länder aus erster Hand kennenlernen, können sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser einordnen. Dieses gegenseitige Verständnis hilft, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen, und fördert Frieden und Zusammenarbeit in der Welt. 

Zum anderen fördert der Jugendaustausch die Heranbildung junger Menschen mit internationaler Perspektive und globaler Denkweise, die die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und dem Westen fördern, schafft somit die Brückenbauer und Kulturbotschafter von morgen. Durch das gemeinsame Lernen, Leben und Arbeiten mit Gleichaltrigen aus verschiedenen Ländern haben junge Leute die Chance, ihren Horizont zu erweitern, eine globale Denkweise zu entwickeln und ihre interkulturellen Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten zu trainieren. Als Nachwuchskräfte können sie in Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen China und dem Ausland spielen. 

Und nicht zuletzt trägt der Jugendaustausch auch dazu bei, die direkten Kontakte und den kulturellen Austausch Chinas mit den USA und Europa zu stärken und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Kultur, Bildung und Wissenschaft zu fördern. 

Am 28. März dieses Jahres traf Peng Liyuan, Gattin von Staatspräsident Xi Jinping, in der Beijinger Oberschule Nr. 35 mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften des Chinesischen Chors des Essener Burggymnasiums zusammen. Seit seiner Gründung vor zehn Jahren schlägt der Chor erfolgreich eine Brücke zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur. Durch das Ensemble werden immer mehr deutsche Jugendliche spielerisch an die chinesische Sprache herangeführt und tauchen ganz nebenbei auch in die chinesische Kultur ein. 

Chor-Mitglied Johanna Großsteinbeck (chinesischer Name: Guo Yana) sagt: „Der Beitritt zum Chor hat mein Chinesisch erheblich verbessert. Durch das Singen kann ich meine chinesische Aussprache und Intonation üben und es ermöglicht mir auch, der chinesischen Kultur näherzukommen. Die Songs, die wir gemeinsam zum Besten geben, sind wie eine Brücke, die unsere beiden Sprachen und Kulturen verbindet. Mir macht das Projekt wirklich viel Spaß.“ 

Bildungszusammenarbeit fördert Austausch und gegenseitiges Lernen weltweit  

Bildungsaustausch und -zusammenarbeit üben eine unersetzliche Mission und Aufgabe bei der Förderung des Austauschs und gegenseitigen Lernens zwischen den Zivilisationen der Welt aus. In Zeiten der Globalisierung erweitern die kooperativen Bildungsprogramme zwischen China und dem Ausland nicht nur die internationalen Bildungswege für junge Studierende, sondern fördern auch die Verbreitung von Wissen, die Erneuerung der Bildungsmodelle und die Integration der Kulturen. Verschiedene Formen des gesellschaftlich-kulturellen Austauschs wie Studienaufenthalte in China, studentische Austauschprogramme oder internationale Sommerschulen sind ein wichtiger Weg für junge Menschen aus China und dem Ausland, sich gegenseitig besser zu verstehen und Missverständnisse auszuräumen. Dies schafft so ein solides Fundament für die positive Entwicklung der Beziehungen Chinas zum Rest der Welt. 

Die chinesische Zivilisation war der Welt gegenüber stets aufgeschlossen und hat dank ihrer großen Aufnahmefähigkeit alle Zeiten überdauert, ohne dabei an Innovationskraft und Erneuerungsimpulsen einzubüßen. Die Kooperation im Bildungswesen ist ein wichtiger Ausdruck von Chinas Öffnung nach außen. Während China die Tür der Öffnung immer weiter aufstößt, lernt Chinas Jugend im neuen Zeitalter die Welt mit beispielloser Tiefe in all ihren Facetten kennen. Chinas junge Generation integriert sich in die Welt, geht Austausch und Zusammenarbeit immer fachkundiger, toleranter, selbstbewusster und unabhängiger an. China ist heute das Land der Welt mit den meisten Auslandsstudierenden. Etwa 1,3 Millionen Chinesinnen und Chinesen studieren derzeit im Ausland. Zudem gibt es etwa 1500 chinesisch-ausländische kooperative Bildungseinrichtungen und -programme. 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Jugendaustausch eine sehr bedeutsame Rolle bei der Entwicklung der chinesisch-ausländischen Beziehungen und der Förderung des Austauschs und des gegenseitigen Lernens zwischen den Zivilisationen spielt. Die reichhaltigen und vielfältigen Austauschprogramme bieten jungen Menschen eine wichtige Plattform, um miteinander in Kontakt zu treten und verschiedene Kulturen und Denkweisen kennenzulernen, was nicht nur der Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden zugutekommt, sondern ganz allgemein die Freundschaft und das gegenseitige Verständnis zwischen den Ländern fördert. 

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Quelle: China Heute

Schlagworte: Jugendaustausch,China,Impulse,Westen