Delegationsmitglieder: Chinas Teilnahme hat große Bedeutung

Die Teilnahme der chinesischen Delegation unter Leitung des Verteidigungsministers am Shangri-La-Dialog habe dazu beigetragen, der Welt ein umfassendes Verständnis der Positionen Chinas zu globalen Fragen zu vermitteln und die Kommunikation zwischen den Streitkräften Chinas und der Vereinigten Staaten zu fördern, erklärten zwei teilnehmenden Experten kürzlich.

Der 21. Shangri-La-Dialog, der vom 31. Mai bis 2. Juni in Singapur vom britischen Think Tank, dem International Institute for Strategic Studies, veranstaltet wurde, ist eine der größten und hochrangigsten multilateralen Sicherheitskonferenzen im asiatisch-pazifischen Raum.

Seit 2007 nimmt China jedes Jahr an diesem Sicherheitsgipfel teil. In diesem Jahr führte der Verteidigungsminister Dong Jun die34-köpfige chinesische Delegation.

Zhou Bo, Wissenschaftler am Zentrum für Internationale Sicherheit und Strategie der Tsinghua Universität, war Mitglied der Delegation. Nach der Veranstaltung erklärte er gegenüber den Medien: „Das chinesische Militär hat in jüngster Zeit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber im Westen gibt es immer noch einige Missverständnisse darüber. Deshalb ist der Shangri-La-Dialog eine wichtige Plattform für das chinesische Militär, um seine Positionen klarzustellen und sein Image zu korrigieren“.

Während des Dialogs hielt Dong eine Grundsatzrede über Chinas Ansatz zur globalen Sicherheit. Er betonte, dass China keinem Land und keiner Macht erlauben werde, in der asiatisch-pazifischen Region Krieg oder Unruhe zu stiften. In der anschließenden Fragerunde erläuterte der Admiral unter anderem die chinesische Position zur Taiwan-Frage und zum Südchinesischen Meer.

„Dongs Rede war umfassend“, sagte Zhou, der bereits zehnmal am Shangri-La Dialog teilgenommen hat. Zhou wies darauf hin, dass die Taiwan-Frage und die Frage des Südchinesischen Meeres angesichts der aktuellen Situation sowohl dringende als auch realistische Themen seien, weshalb es verständlich sei, dass der Verteidigungsminister diese Themen in den Mittelpunkt des Dialogs gestellt habe.

Zhao Xiaozhuo, ein Militärkommentator, der als Mitglied der chinesischen Militärdelegation ebenfalls bereits zehn Mal am Shangri-La-Dialog teilgenommen hat, sagte, obwohl der Gipfel ein vom Westen dominiertes Forum sei, sei die Teilnahme Chinas von großer Bedeutung, da sich das Forum mit Sicherheitsfragen im asiatisch-pazifischen Raum befasse.

„Für den Verteidigungsminister ist es sehr wichtig, diese Gelegenheit jedes Jahr zu nutzen, um der internationalen Gemeinschaft Chinas Positionen und Konzepte zu erläutern und Chinas Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Region darzustellen“, sagte er.

Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. sprach am 31. vergangenen Monat bei der Eröffnung des Shangri-La-Dialogs in seiner Rede die territorialen Ansprüche der Philippinen im Südchinesischen Meer an. Am folgenden Tag betonte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in seiner Rede die Führungsrolle der USA in der „Indo-Pazifik“-Region. Daraufhin reagierten zwei Mitglieder der chinesischen Delegation, Generalmajor Xu Hui und Oberst Cao Yanzhong, indem sie die negativen Auswirkungen des philippinischen Vorgehens auf die ASEAN-Zentralität und die Versuche der USA, die NATO in den asiatisch-pazifischen Raum einzubinden, in Frage stellten.

Der Militärkommentator Zhao sagte, die Dominanz der westlichen Länder im Dialog habe zu einigen unbegründeten Anschuldigungen gegen China geführt. „Die Stimme der Volksbefreiungsarmee dient als Gegengewicht zu diesen Behauptungen und ermöglicht es der internationalen Gemeinschaft, sich ein eigenes Urteil zu bilden“.

Während des diesjährigen Dialogs führte Dong Gespräche mit hochrangigen Sicherheits- und Verteidigungsbeamten aus mehr als zehn Ländern und Organisationen, darunter die USA, Japan, Australien, Singapur, Kambodscha und die Europäische Union. Sein Treffen mit Austin war das erste persönliche Treffen zwischen dem chinesischen und dem amerikanischen Verteidigungsminister seit 18 Monaten. Während der Gespräche erklärte Dong seinem amerikanischen Amtskollegen, dass die Streitkräfte beider Länder an der Grundlinie festhalten müssten, keinen Konflikt und keine Konfrontation zuzulassen.