Chinesische Forscher haben eine fortschrittliche Magnetfeldstruktur im Tokamak Huanliu-3 entdeckt, was die Kontrollkapazität von Kernfusionsanlagen weltweit verbessert. Diese Errungenschaft stärkt Chinas Einfluss in der Kerntechnik und fördert die internationale Zusammenarbeit zur Lösung der globalen Energiekrise.

Für den Tokamak Huanliu-3 (HL-3), der auch als Chinas „künstliche Sonne“ der nächsten Generation bezeichnet wird, ist ein neuer Durchbruch gelungen. Forscher entdeckten eine fortschrittliche Magnetfeldstruktur, was eine weltweit einmalige Errungenschaft und ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Kontrollkapazität von Kernfusionsanlagen darstelle, berichtete die China Media Group (CMG) am Donnerstag.

Die Entdeckung ist das jüngste Ergebnis der ersten Runde internationaler gemeinsamer Experimente für das Projekt, das Ende letzten Jahres zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und darauf abzielt, Chinas weltweiten Einfluss in der Kerntechnik zu stärken und die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung der globalen Energiekrise zu fördern.

An dem Experiment waren 17 weltweit renommierte Forschungsinstitute und Universitäten beteiligt, darunter die französische Kommission für alternative Energien und Atomenergie sowie die japanische Kyoto-Universität. Es ist der erste internationale Erfolg bei der Entwicklung einer fortschrittlichen Magnetfeldstruktur.

Der HL-3-Tokamak ist eine wissenschaftliche Großanlage für die kontrollierte Kernfusion, die von China unabhängig konzipiert und entwickelt wurde. Er wird auch als „künstliche Sonne“ der nächsten Generation bezeichnet, da er eine sonnenähnliche Energieerzeugung ermöglicht. Nach ihrer Fertigstellung durch die China National Nuclear Corp (CNNC) im Jahr 2020 wurde sie zu Chinas größter und am höchsten parametrisierter Tokamak-Anlage.

Die kontrollierte Kernfusion ist eine hochmoderne Technologie mit herausragenden Vorteilen wie reichlichem Zugang zu Ressourcen, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit. Sie gilt als einer der wichtigsten Wege zur Lösung der globalen Energie- und Umweltprobleme und zur Förderung einer globalen nachhaltigen Entwicklung.

Im August 2023 erreichte der Tokamak HL-3 einen erfolgreichen Hocheinschlussbetrieb mit einem Plasmastrom von einer Million Ampere, was einen bedeutenden Fortschritt bei den Betriebsfähigkeiten von Chinas Kernfusionsanlagen mit magnetischem Einschluss darstellt und das Land an die Weltspitze gebracht hat.

Beobachter erklärten, dass das Objekt und seine neue Errungenschaft ein Zeichen dafür seien, dass China ein neues Kapitel in der weltweiten gemeinsamen Erforschung der Kernenergie aufgeschlagen habe und sich auf dem Weg in eine strahlende, kohlenstoffarme Zukunft befinde, um die nachhaltige Entwicklung des Landes zu unterstützen.

China hat erhebliche Anstrengungen unternommen, um die internationale Zusammenarbeit bei der Nutzung der Kernenergie zu fördern. Im Mai veröffentlichten CNNC und Electricité de France gemeinsam ein Studienbuch zur Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Nutzung neuer Energien und setzten damit einen neuen historischen Startpunkt für die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie.

China hat sich auch aktiv am Bau der größten „künstlichen Sonne“ der Welt beteiligt, dem Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) - einem Gemeinschaftsprojekt zwischen China und Frankreich.

Am 29. Februar unterzeichnete der ITER mit der CNNC einen neuen Vertrag über die Montage eines Vakuumkammermoduls. China wird für die Installation der Kernausrüstungen verantwortlich sein und sein Know-how und seine Stärke in das ITER-Projekt in Zusammenarbeit mit Frankreich einbringen. Aufgrund der Ähnlichkeit der experimentellen Prinzipien hat der Betrieb des Tokamak HL-3 China eine Plattform geboten, um die wichtigsten technischen Herausforderungen des ITER anzugehen und seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu verbessern sowie die Entwicklung von Talenten zu fördern.