Die USA haben neue Regelungen veröffentlicht, die US-Investitionen in China in den Bereichen KI, Computerchips und Quantencomputer einschränken sollen. Beobachter sehen darin einen Versuch, Chinas technologische Entwicklung zu bremsen, was jedoch schwerwiegende globale Folgen haben könnte.

Die USA haben Berichten zufolge einen Regelungsentwurf veröffentlicht, der US-Investitionen in China in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Computerchips und Quantencomputer einschränken und überwachen würde. Dieser Schritt zeigt nach Ansicht von Beobachtern am Sonntag, dass Washington seine Beschränkungen verschärft hat, um die Entwicklung von Chinas Spitzentechnologien zu bremsen, wobei der Anwendungsbereich der Beschränkungen von Exportverboten auf irrationalere Bereiche ausgeweitet wurde, die zu schwerwiegenden globalen Folgen führen könnten.

„Die USA kündigen aus mehreren Gründen neue Beschränkungen an. Erstens werden sie trotz ihres unnachgiebigen Vorgehens immer besorgter über Chinas Fortschritte in relevanten Technologiebereichen. Zweitens hat Washington festgestellt, dass die US-Unternehmen ungeachtet des Verbots eine engere Zusammenarbeit mit der chinesischen Seite anstreben, und es muss die Umsetzung weiterer Anordnungen erzwingen, um diesen Trend zu unterdrücken“, sagte Ma Jihua, ein erfahrener Beobachter der Telekommunikationsbranche, am Sonntag.

Analysten sagten, dass die USA zwar darauf setzen würden, dass ihre jüngsten Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf Chinas Technologieunternehmen haben werden, wie z. B. den Einbruch der Aktienkurse von KI-bezogenen Firmen. Trotzdem sei es aber unwahrscheinlich, dass diese böswilligen Versuche den technologischen Fortschritt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufhalten können.

Bloomberg berichtete am Mittwoch, dass Alan Estevez, US-Unterstaatssekretär für Industrie und Sicherheit, Japan und die Niederlande besuchen werde, um seine Amtskollegen in Tokio und Den Haag zu drängen, die Aktivitäten des niederländischen Zulieferers ASML Holding NV und des japanischen Unternehmens Tokyo Electron in China stärker einzuschränken. Estevez werde demnach auf Beschränkungen für Chinas Produktion von Speicherchips mit hoher Bandbreite drängen, für die die beiden Unternehmen Zulieferer sind.

Zhou Mi, Senior Research Fellow an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sagte am Sonntag, dass die „Abkopplung“ der USA im Namen der so genannten nationalen Sicherheit zu einem Rückgang des Vertrauens globaler Investoren in das amerikanische Geschäftsumfeld führen würde: „Das verstößt gegen internationale Regeln und stört die normale Marktordnung. Gleichzeitig würde es auch weltweite Bedenken hinsichtlich der Stabilität der technischen Lieferkette auslösen und die globale Innovationsdynamik dämpfen.“

Das chinesische Außenministerium bezeichnete die US-Beschränkung am Mittwoch ebenfalls als einen Schritt, der darauf abziele, die Vorherrschaft der USA aufrechtzuerhalten.

Chinesische Unternehmen sind bestrebt, den Rückstand gegenüber ausländischen Konkurrenten im Bereich der Entwicklung von KI-Großsprachmodellen (Large Language Modell, LLM) aufzuholen. Einem Bericht des Beratungsunternehmens PwC zufolge wird China bis 2030 dank der Entwicklung von KI ein um bis zu 7 Billionen Dollar höheres Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwirtschaften, was 40 Prozent seines gesamten BIP in diesem Jahr entsprechen würde. Damit wäre China eine der Volkswirtschaften weltweit, die am meisten von der KI profitiert.