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Wenn Hund oder Katze zu langweilig sind – Immer mehr Chinesen halten andere Haustiere

CRI  |  
05.07.2024

Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in China inzwischen zahlreiche Menschen, die nicht nur Hunde oder Katzen als Haustier halten.

In einer Tierklinik in Changchun, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Jilin, werden viele Haustiere stationär behandelt. Ein handtellergroßes Meerschweinchen frisst gerade in seinem Käfig. Es musste zwei Schienbeinbruch-Operationen über sich ergehen lassen und kann in ein paar Tagen entlassen werden.

Der 27-jährige Zhou Junqi hat das Meerschweinchen operiert. Er hat in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als 2.000 solche selteneren Haustiere behandelt. Seit ein paar Jahren ist in China das Halten von Schlangen, Eidechsen, Meerschweinchen und Kaninchen als Haustier immer populärer geworden. Dem „Weißbuch zur Haustierbranche 2021“ zufolge machten die Halter von Reptilien und Nagetieren als Haustier in China über zehn Prozent aller Haustierhalter aus.

Dementsprechend wuchs auch der Bedarf an Ärzten für diese Tiere. Zhou Junqi absolvierte sein Studium an der Landwirtschaftlichen Universität Qingdao. Er bestand die Prüfung für die Qualifikationsbescheinigung als Tierarzt und arbeitet seit mehreren Jahren in diesem Beruf. Vor drei Jahren brachte jemand einen verwundeten Hamster zur Behandlung zu ihm.

„Er hatte den Hamster für fünf Yuan RMB gekauft und war bereit, ihn für mehrere Hundert Yuan RMB behandeln zu lassen“, erinnert sich Zhou Junqi. „Nicht nur gewöhnliche Haustiere wie Hunde und Katzen haben einen emotionalen Wert für ihren Halter, auch seltenere Haustiere.“

Zhou Junqi hatte zwar an der Universität ein paar Kenntnisse über seltenere Haustiere erworben, diese waren aber nicht praxisnahe. So musste er jeden Tag viel Zeit ins Selbststudium investieren. Derzeit setzt er sich mit der Erforschung von Anästhesiemethoden für Reptilien auseinander.

Zhou Junqi zufolge sind Medikamente und medizinische Verbrauchsmaterialien für seltenere Haustiere auf dem Markt rar und teuer. Er hat daher viele kleine Werkzeuge mit seiner eigenen Erfahrung selbst entwickelt und erschwingliche Behandlungspläne erstellt.

Dem „Konsumbericht von Haustieren 2022“ zufolge sind 33,7 Prozent der Halter von selteneren Haustieren junge Menschen, die nach 1995 geboren sind. Anders als Hunde und Katzen sind solche Haustiere ruhig und kosten weniger Mühe, womit sie den Konsumbedarf von jungen Kunden nach Neuheit und Individualität befriedigen.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Hund,Katze,Chinesen,Haustiere