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EU-Zölle auf Elektrofahrzeuge

​Chinas Automobilverband übt Kritik und mahnt zu aufrichtigen Konsultationen

german.china.org.cn  |  
08.07.2024

Chinas größter Verband der Automobilindustrie hat die Missachtung von Fakten durch die EU während ihrer so genannten Untersuchung chinesischer Elektrofahrzeuge (EVs) und ihre anschließende Entscheidung, zusätzliche Zölle auf chinesische EVs zu erheben, scharf kritisiert und die EU vor einer Politisierung von Handelsfragen gewarnt. Dieses Vorgehen würde die Zusammenarbeit und die Entwicklung der globalen Autoindustrie untergraben.

(Foto von VCG)

Die jüngste Erklärung des Chinesischen Verbandes der Automobilhersteller (CAAM) gegen den Schritt der EU kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die beiden Seiten Konsultationen über den Streit beginnen. Chinesische Experten forderten die EU am Sonntag dazu auf, in den Gesprächen Aufrichtigkeit zu zeigen, um den Streit rechtzeitig zu lösen und eine weitere Eskalation zu vermeiden.

In einem Beitrag auf ihrem WeChat-Account erklärte die CAAM am Samstag, dass die Europäische Kommission (EK) Fakten missachtet und behauptet habe, dass es „hohe Subventionen“ für chinesische E-Fahrzeuge gebe, und beschlossen habe, vorläufige Zölle auf sie zu erheben. „Die CAAM bedauert dies zutiefst und lehnt es entschieden ab“, heißt es in dem Beitrag.

Der Verband erklärte weiter, dass die chinesische Automobilindustrie seit der Einleitung der Untersuchung durch die Europäische Kommission im Oktober 2023 aktiv mit ihr zusammengearbeitet habe, um die Sicherheit und Stabilität der Kette zwischen der chinesischen und der EU-Automobilindustrie aufrechtzuerhalten, und dass die betroffenen Unternehmen die von den zuständigen Abteilungen angeforderten Informationen gewissenhaft vorgelegt hätten.

„Während der Untersuchung hat die Europäische Kommission jedoch die Untersuchungsergebnisse bereits im Vorwege voreingestellt, Stichprobenunternehmen ausgewählt, ihre Untersuchungsbefugnis missbraucht, den Umfang der Untersuchung willkürlich ausgeweitet und die Untersuchungsergebnisse ernsthaft verzerrt“, sagte die CAAM.

Die CAAM forderte die Europäische Kommission auf, eine notwendige Entwicklungsphase in der gegenwärtigen Automobilindustrie nicht als langfristige Bedrohung zu betrachten, Wirtschafts- und Handelsfragen nicht zu politisieren und handelspolitische Abhilfemaßnahmen nicht zu missbrauchen. Die Europäische Kommission solle „eine Schädigung und Verzerrung der globalen Automobilindustrie, einschließlich der EU-Lieferkette, vermeiden und ein faires, diskriminierungsfreies und vorhersehbares Marktumfeld aufrechterhalten“, so der Verband.

Nach Ansicht von Experten unterstreicht der jüngste Beitrag der CAAM die harsche Reaktion und die ernsten Bedenken der chinesischen Automobilindustrie gegenüber dem protektionistischen Schritt der EU, der nicht nur die Zusammenarbeit in der Automobilindustrie, sondern auch die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und der EU insgesamt beeinträchtigen könnte.

China und die EU haben inzwischen Konsultationen eingeleitet, um den Streit beizulegen. Nach Ansicht von Experten sind die Konsultationen zwar für beide Seiten notwendig, um den Streit beizulegen, bevor er weiter eskaliert, aber die EU, die die protektionistischen Maßnahmen eingeleitet hat, sollte bei den Gesprächen unbedingt Aufrichtigkeit zeigen. „Wir können keine Gespräche nur um der Gespräche willen führen. Die Haltung muss sich ändern, und die EU muss sich in dieser Hinsicht deutlich anpassen“, betonte Cui Hongjian, Professor an der Academy of Regional and Global Governance der Beijing Foreign Studies University, am Sonntag gegenüber der Global Times.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Elektrofahrzeug,EU,Zoll