Ein am Dienstag vom Washingtoner Pew Research Center veröffentlichter Bericht deutet auf einen zunehmenden globalen wirtschaftlichen Einfluss Chinas in den vergangenen 5 Jahren hin. Die Befragten aus Ländern mit mittlerem Einkommen bewerten den Einfluss Chinas auf ihre Volkswirtschaften überwiegend positiv.

Experten führen den Wandel in der Wahrnehmung der Entwicklungsländer auf Chinas Wirtschaftsstruktur zurück. Auch die verstärkte internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Ländern mit mittlerem Einkommen, sei dafür ausschlaggebend, hieß es.

Das Pew Research Center hatte eine Umfrage in 35 Ländern auf sechs Kontinenten mit unterschiedlichem Einkommensniveau durchgeführt. Aus der Studie ging hervor, dass zwei Drittel oder mehr der Befragten in den untersuchten Ländern der Ansicht sind, dass China einen erheblichen Einfluss auf ihre heimische Wirtschaft hat.

Laut Pew sehen in den 17 untersuchten Ländern mit mittlerem Einkommen im Durchschnitt 47 Prozent der Erwachsenen den Einfluss Chinas auf ihre Wirtschaft positiv. Nur 29 Prozent sehen ihn negativ.

Die in China hergestellten Produkte erfüllen den Entwicklungsbedarf vieler Entwicklungsländer und bieten ihnen kostengünstigere Optionen. Darüber hinaus haben Chinas Investitionen in mehreren Ländern mit mittlerem Einkommen, wie Mexiko, die lokale Wirtschaft angekurbelt. Dies sagte He Weiwen, leitender Wissenschaftler am Zentrum für China und Globalisierung, einer Denkfabrik, am Mittwoch.

Zhou Mi, Forschungsbeauftragter an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, stellte fest, dass China und die befragten Länder mit mittlerem Einkommen ein ähnliches wirtschaftliches Entwicklungsniveau aufweisen. Die Aussichten für eine industrielle Zusammenarbeit seien deshalb besser und Partnerschaften leichter. Zhou deutete an, dass die Zusammenarbeit zu einer positiveren wirtschaftlichen Einschätzung Chinas in diesen Ländern geführt haben könnte.

Darüber hinaus glauben Experten, dass die öffentliche Meinung und politische Faktoren eine wichtige Rolle bei Umfrageergebnissen spielen. In Ländern mit mittlerem Einkommen, in denen das politische Umfeld im Allgemeinen entspannter und die Einstellung gegenüber China freundlicher ist, schätzen die Befragten den wirtschaftlichen Einfluss Chinas eher objektiv ein, so He Weiwen.

Die Pew-Umfrage zeigt auch, dass in den 18 untersuchten Industrieländern nur rund 28 Prozent der Befragten den wirtschaftlichen Einfluss Chinas positiv sehen.

Die Industrieländer hätten eine insgesamt negativere Wahrnehmung des wirtschaftlichen Einflusses Chinas. Sie sei größtenteils auf die Voreingenommenheit der westlichen Medien zurückzuführen, die eine protektionistische Handels- und Investitionsrhetorik gegen China verfolgen würden, sagte Zhou.

Darüber hinaus haben Länder wie die USA und Japan ihre Wirtschafts- und Handelsbeschränkungen gegen China verschärft und chinesische Produkte und Investitionen blockiert. Angeblich sind diese Maßnahmen zum Schutz ihrer eigenen nationalen Interessen eingeführt worden, doch sie haben auch zu höheren wirtschaftlichen Kosten geführt und inländische Verbraucher direkt beeinträchtigt. Inflation und Versorgungsengpässe waren die Folge. Daraufhin hätten einige Befragte diese negativen Auswirkungen fälschlicherweise dem wirtschaftlichen Einfluss Chinas zugeschrieben, sagte Zhou.