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PALM10: „Japan zielt auf politischen und militärischen Druck auf die Inselstaaten“

german.china.org.cn  |  
16.07.2024

Japan bereitet sich derzeit darauf vor, von Dienstag bis Donnerstag das 10. Treffen der Staats- und Regierungschefs der Pazifikinseln (10th Pacific Islands Leaders Meeting, PALM10) auszurichten. Die Stoßrichtung Japans sei dabei klar, aber die pazifischen Inselstaaten werden sich nicht einfach für die Indo-Pazifik-Strategie der USA und seiner Verbündeten vereinnahmen lassen, urteilen Experten.


(Foto von VCG)


Mit offensichtlicher Unterstützung der USA will Japan sein sicherheitspolitisches Engagement in der südpazifischen Region verstärken, die von den USA und ihren Verbündeten als wichtiges Schlachtfeld gegen Chinas Einfluss angesehen wird.

Aber den eindeutigen Anstrengungen der USA und ihrer Verbündeten zum Trotz, erwarten chinesische Analysten, dass es für Japan und die USA schwierig wird, den pazifischen Inselstaaten (PICs) ihre strategischen Absichten aufzuzwingen. Die Mehrheit dieser Inselstaaten wolle und werde nicht wie Japan oder andere ehemalige Kolonialmächte dem Weg folgen, China einzudämmen oder die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit einzuschränken, urteilen sie.

Das japanische Außenministerium hatte am Montag angekündigt, dass Vertreter der 18 Mitglieder des Pacific Islands Forum (PIF) und Japans an dem Treffen teilnehmen werden.

Laut einem am Samstag veröffentlichten Erklärungsentwurf für das Treffen wird PALM10 die Ausrichtung der japanischen Zusammenarbeit auf sieben Themen – unter anderem globalen Frieden und Sicherheit –  betonen, die im Umsetzungsplan der Strategie 2050 enthalten sind.

Die Japan Times enthüllte am 10. Juli, dass bei dem Treffen auch die Zusammenarbeit mit den PICs zur Förderung der sogenannten Rechtsstaatlichkeit im Vordergrund stehen wird, „um China in Schach zu halten“.

Japans Motivation, sich an die PICs zu wenden, sei immer sehr klar gewesen, sagen Analysten.

„Erstens will Japan seine Beziehungen zu den Ländern in der Region stärken, um Zugang zu den reichhaltigen natürlichen Ressourcen, einschließlich der Fischerei und der Tiefseeressourcen, zu erhalten. Zweitens versucht Japan, sein Bündnis mit den USA zu stärken, um der gleichberechtigten und für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit Chinas mit den südpazifischen Ländern entgegenzuwirken und dadurch strategische Spannungen zwischen den USA und China zu schüren“, erklärt Yu Lei, Professor am Institut für Internationale Politik und Wirtschaft an der Shandong-Universität, am Montag gegenüber der Global Times.

Durch die Ausrichtung des Treffens wolle Japan militärische Sicherheitshilfe leisten, um die militärische Kontrolle über die Inselstaaten zu stärken und seine militärische Präsenz in der Region auszubauen, prognostiziert Yu.

Im Rahmen der „Indo-Pazifik-Strategie“ der USA wolle Japan als „Hauptakteur der von den USA geführten Spiele in der Region“ die PICs speziell auf China, Russland und Nordkorea ausrichten, erklärt Lü Chao, Experte für die koreanische Halbinsel an der Akademie für Sozialwissenschaften in Liaoning.

Es liege auf der Hand, dass Japan mit der Unterstützung der USA die Inselstaaten weiterhin wirtschaftlich anziehen und politisch und militärisch unter Druck setzen werde. PALM10 sei dazu bestimmt, den Wettbewerb zwischen den Großmächten in der Pazifikregion zu verschärfen, den Frieden und die Stabilität in der Region zu stören und die positive Dynamik der Vertiefung und Stärkung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zu untergraben, urteilt Yu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Japan,Inselstaat,Treffen