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Hochwassergefahr in China

Stufe-II-Notfallreaktion wegen sintflutartiger Regenfälle ausgelöst

german.china.org.cn  |  
17.07.2024

Die nationalen Wetterbehörden haben eine Notfallreaktion der Stufe II, die zweithöchste in einem Vierstufensystem, aufgrund von sintflutartigen Regenfällen ausgerufen, da für weite Teile des Landes bis Donnerstag kurze, aber heftige Niederschläge vorhergesagt sind.

Am Montag regnete es in den Provinzen Sichuan, Henan und Shaanxi sehr heftig, wobei Nanyang und Zhoukou in Henan besonders stark betroffen waren. Die meteorologische Station im Kreis Sheqi von Nanyang verzeichnete zwischen 20 Uhr am Montag und 6 Uhr am gestrigen Dienstag 418,6 Millimeter Niederschlag. Damit wurde ein lokaler Rekord aufgestellt, wie das Nationale Meteorologische Zentrum berichtete.

Für gestern bis zum heutigen Mittwoch wurden weitere heftige Regenfälle in noch mehr Regionen erwartet, einschließlich des Sichuan-Beckens, das die Provinz Sichuan und die Stadt Chongqing umfasst, sowie in den Provinzen Henan, Shandong, Jiangsu und Anhui, teilte das Zentrum mit.

Einige Teile dieser Regionen könnten schwere konvektive Wetterbedingungen erleben, die plötzliche und sehr zerstörerische Wetterphänomene wie Gewitter, Hagel, starke Winde und heftigen Regen umfassen, so das Zentrum weiter. Bei solchen konvektiven Umlagerungen handelt es sich um vertikale Luftbewegungen, die mit dem Aufsteigen wärmerer, also leichterer Luft bei gleichzeitigem Absinken kälterer schwererer Luft in der Umgebung einhergehen.

Es wurde berichtet, dass in den 24 Stunden ab gestern um 8 Uhr die stündliche Niederschlagsmenge in diesen Regionen 30 bis 50 Millimeter erreichen könnte. Angesichts der erwarteten starken Niederschläge entschied sich das Zentrum, die Notfallreaktion gestern um 9 Uhr auszulösen.

Der heftige Regen in diesen Regionen könnte bis Samstag dieser Woche andauern, wobei die kumulierte Niederschlagsmenge in bestimmten Gebieten 500 Millimeter erreichen könnte, sagte Chen Fanghua, Chefmeteorologin des Chinesischen Amtes für Meteorologie, während einer Online-Pressekonferenz am Dienstag.

Sie erklärte, die Regenstürme, die vor etwa zehn Tagen begonnen und sich durch hohe Intensität, lange Dauer und konzentrierte Verteilung ausgezeichnet hätten, seien durch die Zusammenwirkung von warmer und feuchter Luftströmung aus dem Südwesten und der schwachen Kaltluft aus dem Norden verursacht worden.

Die intensiven Regenfälle in Henan haben das Autobahnnetz der Provinz enorm beeinträchtigt. Gestern Vormittag schlossen oder beschränkten die Autobahnbehörden in Henan den Zugang zu 21 Autobahnen in der gesamten Provinz.

Um mit potenziell schweren Überschwemmungen fertig werden zu können, wurden sechs weitere Flutentlastungstore des Drei-Schluchten-Damms am Jangtse in der Provinz Hubei am Sonntag geöffnet. Damit sollte seine Kapazität zur Speicherung von Hochwasser aus den Oberläufen des Jangtse, wo sich das Sichuan-Becken befindet, erhöht werden.

An diesem Damm, dem weltweit größten Wasserkraftprojekt, wurden die Flutentlastungstore in diesem Jahr erstmals am 10. Juli geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Abfluss aus dem Reservoir nur 27.000 Kubikmeter pro Sekunde. Die Geschwindigkeit hat sich inzwischen auf 43.000 Kubikmeter pro Sekunde erhöht.

Die Maßnahme am Drei-Schluchten-Damm am Sonntag erfolgte, als China in die jährlich historisch hochwassergefährdete Periode eintrat, die von Mitte Juli bis Mitte August dauert. Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass die Oberläufe des Jangtse in dieser Zeit von schweren Überschwemmungen betroffen sein könnten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Notfallreaktion,Hochwassergefahr,China,Regenfälle