Mehr junge Chinesen entscheiden sich für Städte des zweiten oder dritten Ranges
Eine wachsende Zahl junger Arbeitnehmer findet Chinas Städte des zweiten und dritten Ranges aufgrund niedrigerer Lebenshaltungskosten, besserer Arbeitsbedingungen und besserer Wohnungsbau- oder Unternehmerförderungsmaßnahmen zunehmend attraktiv. Dennoch sind die Städte des obersten Ranges insgesamt immer noch attraktiver.
Einem kürzlich veröffentlichten Bericht zufolge, der gemeinsam vom Personalvermittlungsportal „Zhaopin“ und der Finanzforschungsagentur „Zeping Hongguan“ veröffentlicht wurde, gehörten im vergangenen Jahr sechs Städte des zweiten Ranges zu den beliebtesten Zielen für Arbeitssuchende: Hangzhou in der Provinz Zhejiang, Chengdu in der Provinz Sichuan, Nanjing, Suzhou und Wuxi in Jiangsu sowie Wuhan in der Provinz Hubei.
Dem Bericht zufolge dürften sich diese Städte dank ihrer aufblühenden E-Commerce- und Hightech-Industrie, ihrer unternehmerfreundlichen Politik, ihrer guten Gehälter und ihrer niedrigen Lebenshaltungskosten zu „Talentzentren“ („talent banks“) entwickeln.
Zu den Vorteilen von Hangzhou bei der Anwerbung von Talenten gehören laut dem Bericht die boomende digitale Wirtschaft, die expandierende E-Commerce-, Livestreaming- und Gesundheitsbranche sowie eine unterstützende Politik.
Pang Shi, Direktorin der Abteilung für Beschäftigung und Unternehmertum der Chinesischen Akademie für Personalwissenschaften, sagte, dass Arbeitsmöglichkeiten und Beförderungen in kleineren Städten leichter zu bekommen seien und dass eine stärkere staatliche Unterstützung in Bezug auf Wohnraum und Unternehmertum diese Städte noch attraktiver mache: „Mehr junge Menschen streben nach einem ausgewogenen, gesünderen und erfüllten Lebensstil, und die kleineren Städte können ihnen ein stabiles Leben bieten.“ Weiter führte die Expertin aus: „Wenn sie sich in diesen kleineren Städten niederlassen, haben sie auch mehr Möglichkeiten, sich besser um ihre Familien zu kümmern.“ Sie fügte hinzu, dass der Druck und die Probleme, mit denen die Großstädte aufgrund ihrer wachsenden Bevölkerung konfrontiert sind, abnehmen würden, wenn sich mehr Arbeitssuchende für eine Ansiedlung entscheiden und ihre Kreativität in Städten des zweiten oder dritten Ranges entfalten würden.
Dennoch möchte nicht jeder in eine kleinere Stadt ziehen.
Li Qiang, Vizepräsident von „Zhaopin“, sagte, dass laut einer von dem Personalvermittlungsportal im April durchgeführten Umfrage 91,2 Prozent der Befragten, die in Städten des ersten Ranges leben, lieber dort bleiben würden, wo sie sind.