China und Russland haben am Donnerstag ihre achte gemeinsame strategische Patrouille in der Luft abgehalten. Dabei überflogen Bomber der beiden Länder zum ersten Mal das Beringmeer, womit chinesische Bomber den weitesten Ort überflogen, den sie bei einer strategischen Patrouille jemals erreicht hätten, so Experten.

(Foto von VCG)

Gemäß einem jährlichen Kooperationsplan zwischen dem chinesischen und dem russischen Militär hätten beide Seiten am Donnerstag eine gemeinsame strategische Luftpatrouille über dem Beringmeer organisiert, bestätigte Oberst Zhang Xiaogang, ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, gegenüber der Global Times auf einer regulären Pressekonferenz am Donnerstag. Dies sei die insgesamt achte gemeinsame strategische Luftpatrouille zwischen den beiden Streitkräften seit 2019, die die Interoperabilität der beiden Luftstreitkräfte weiter erprobe und verbessere und das strategische gegenseitige Vertrauen und die pragmatische Zusammenarbeit der beiden Länder vertieft habe, so Zhang Xiaogang.

Die Operation richte sich nicht gegen Dritte, stehe im Einklang mit internationalem Recht und Praktiken und habe nichts mit der aktuellen internationalen und regionalen Lage zu tun, stellte der Sprecher klar. Damit reagierte er auf die Frage, ob die gemeinsame Patrouille eine Reaktion auf die kürzlich veröffentlichte Arktis-Strategie 2024 des Pentagon sei, in der die Zusammenarbeit zwischen China und Russland in der Arktis hervorgehoben wird.

Zhang Xiaogangs Äußerungen erfolgten, nachdem das Nordamerikanische Kommando zur Luft- und Raumfahrtverteidigung (NORAD) am Mittwoch zwei russische Tu-95- und zwei chinesische H-6-Bomber entdeckt hatte, die in der Luftverteidigungsidentifizierungszone Alaskas operierten, aber nach US-Medienberichten im internationalen Luftraum blieben und nicht in den souveränen Luftraum der USA oder Kanadas eindrangen.

Es ist das erste Mal, dass China und Russland im Rahmen einer gemeinsamen strategischen Patrouille aus der Luft über dem Beringmeer patrouillieren. Frühere Patrouillen führten unter anderem über das Japanische Meer, das Ostchinesische Meer und den Westpazifik.

Zhang Xuefeng, ein chinesischer Militärexperte, sagte der Global Times am Donnerstag, dass die jüngste gemeinsame strategische Patrouille zwischen China und Russland das erste Mal gewesen sei, dass chinesische Bomber ein Gebiet in der Nähe von Alaska erreicht hätten, und auch der am weitesten entfernte Ort, den chinesische Bomber bei einer strategischen Patrouillenmission jemals erreicht hätten. Durch ständige Upgrades haben Chinas H-6-Bomber ihre Fähigkeiten erheblich gesteigert. Sie könnten jetzt Langstreckenraketen tragen, die Ziele zu Lande und zu Wasser außerhalb der feindlichen Abfangreichweite angreifen können, erklärte Zhang Xuefeng.

Bei einer gemeinsamen strategischen Patrouille aus der Luft im November 2022 landeten chinesische Flugzeuge in Russland und russische Flugzeuge in China.

Unter Berufung auf diese Erfahrung schätzte Zhang Xuefeng, dass die chinesischen Bomber bei der jüngsten Mission wahrscheinlich von russischem Territorium aus starteten, das näher an den Gewässern des Nordpazifiks liegt. Er betone, dass die Einsatzkräfte der chinesischen und russischen Luftstreitkräfte ein hohes Maß an Interoperabilität in Bezug auf Führung, Koordination, Kommunikation und logistische Unterstützung erreicht hätten.