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Größter Tageseinbruch aller Zeiten

Japanische Aktien leiden aufgrund von Rezessionsängsten in den USA

german.china.org.cn  |  
06.08.2024

Ein Fußgänger geht an einem Bildschirm mit Echtzeit-Börseninformationen in Tokio vorbei. (5. August 2024, Xinhua)

Angesichts der düsteren Wirtschaftsdaten in den Vereinigten Staaten, die die Angst vor einer möglichen Rezession verstärkten, kam es am Montag an der Tokioter Börse zu panikartigen Verkäufen, die dazu führten, dass der japanische Leitindex „Nikkei Stock Average" an einem einzigen Tag den stärksten Rückgang in der Geschichte verzeichnete.

Analysten stellten fest, dass ausländische institutionelle Anleger, Hedge-Fonds-Manager und japanische Privatanleger in großer Eile aus dem Markt flüchteten.

Nach einem starken Rückgang am vergangenen Freitag stürzten die Tokioter Aktien am Montagmorgen erneut ab. Bis zum Handelsschluss fiel der 225 Aktien umfassende „Nikkei Stock Average" um 12,40 Prozent, während der breiter gefasste Topix-Index, auch bekannt als „Tokyo Stock Price Index", um 12,23 Prozent sank.

Der Nikkei-Benchmark verlor 4.451,28 Punkte und beendete den Tag bei 31.458,42 Punkten, dem niedrigsten Stand in diesem Jahr, womit er seinen Rekordeinbruch von 3.836 Punkten während des „Schwarzen Montags“ im Jahr 1987 wiederholte.

Die Aktien in Tokio befinden sich seit Donnerstag in einer Abwärtsspirale, wobei der Nikkei an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen über 7.600 Punkte verlor. Am 19. Juli hatte der Nikkei-Index zuletzt über der 40.000-Punkte-Marke geschlossen. Lokale Medien und Marktteilnehmer gehen allgemein davon aus, dass die Ursache für die anhaltenden Rückgänge des Tokioter Aktienmarktes in erster Linie in den Vereinigten Staaten zu suchen sei, wo die Angst vor einer möglichen Rezession in der US-Wirtschaft zu starken Schwankungen auf den globalen Märkten geführt habe. 

Die Federal Reserve (Fed) beendete ihre zweitägige Sitzung am 31. Juli und signalisierte dabei eine mögliche Zinssenkung im September. Da sich die negativen Auswirkungen der hohen Zinssätze auf die US-Wirtschaft immer deutlicher abzeichnen, befürchten einige Ökonomen, dass eine zu langsame Zinssenkung durch die Fed Risiken für die US-Wirtschaft mit sich bringen könnte. Das Institute for Supply Management gab am 1. August bekannt, dass sein Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA im Juli auf 46,8 Prozent gesunken sei und damit deutlich unter dem Wert vom Juni (48,5 Prozent) liege. Ein Wert unter 50 bedeutet eine Schrumpfung des verarbeitenden Gewerbes.

Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums stieg die Gesamtzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juli um 114.000 und blieb damit weit hinter der Prognose von 175.000 zurück. Die Arbeitslosenquote in den USA stieg im Juli auf ein Dreijahreshoch von 4,3 Prozent.

Die Reihe von Wirtschaftsdaten blieb hinter den Erwartungen zurück und nährte die Befürchtung, dass sich die US-Wirtschaft schneller als erwartet verlangsamen könnte. Der „Dow Jones Industrial Average", der S&P 500 und der Nasdaq Composite Index in New York fielen am Donnerstag und Freitag nacheinander.

Derweil versetzte die starke Aufwertung des Yen den japanischen Aktien einen weiteren Schlag. Anfang Juli, als die Anleger noch optimistisch in Bezug auf die US-Wirtschaftsaussichten waren, stürzte der Yen in Tokio in den unteren Bereich von 161 gegenüber dem US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit 37,5 Jahren. Am Montag stieg der Yen in Tokio kurzzeitig bis in den Bereich von 141 gegenüber dem US-Dollar, was einer Aufwertung von mehr als 4 Prozent an einem Tag entspricht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Japanische Aktien,Rezessionsängsten,USA