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Neue Studie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften

german.china.org.cn  |  
07.08.2024

Eine neue Studie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) zeigt, dass die Gletscher im Nordwesten des Landes in teils rasantem Tempo schmelzen. In verschiedenen Tests suchen Forscher bereits nach Wegen zur Verlangsamung dieses Trends: So wurden Gletscher etwa in riesige Decken aus Materialien eingehüllt, um die Sonneneinstrahlung und den Wärmeaustausch auf der Gletscheroberfläche zu blockieren.


Gletscher, die kleiner als 0,5 Quadratkilometer sind, werden in den Trockengebieten im Nordwesten Chinas bis zur Mitte dieses Jahrhunderts verschwinden - unabhängig von verschiedenen Klimaszenarien oder den Niederschlägen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie chinesischer Wissenschaftler.

Die Forschungsergebnisse, die vor kurzem von der „Xinjiang Tianshan Glacier National Field Observation and Research Station“ der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass Gletscher, die kleiner als 2 Quadratkilometer sind, ebenfalls bis zum Ende dieses Jahrhunderts verschwinden werden. Von Gletschern, die kleiner als 10 Quadratkilometer sind, würden außerdem möglicherweise nicht mehr als 30 Prozent ihres Eises übrigbleiben.

„Aufgrund der globalen Erwärmung ist die Gesamtfläche der Gletscher in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang in den letzten 50 Jahren um 11,7 Prozent zurückgegangen, wobei der Rückgang in den verschiedenen Gebieten zwischen 8,8 Prozent und 34,2 Prozent variiert“, so Wang Feiteng, Leiter der Station. Das beschleunigte Abschmelzen der Gletscher werde zunächst zu einem Anstieg des Abflusses von Gletscherschmelzwasser führen, so Wang weiter. Wenn der Gletscher schrumpft, werde der Abfluss schließlich einen Wendepunkt erreichen, an dem das Schmelzwasser sein maximales Volumen erreicht, bevor es allmählich abnimmt.

„Der Wendepunkt ist in den von Gletschern gespeisten Wassereinzugsgebieten mit geringerer Gletscherbedeckung und hauptsächlich kleinen Gletschern bereits erreicht“, mahnte er.

Aktuellen Erwartungen zufolge werden die Wassereinzugsgebiete mit großen Gletschern den Wendepunkt bereits vor 2050 erreichen, während andere mit mittelgroßen Gletschern diesen Punkt erst im Jahr 2050 erreichen werden.

Die Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass in den letzten 60 Jahren die Schneeansammlung in den meisten Berggebieten der trockenen Regionen Nordwestchinas leicht zugenommen hat. Die Erwärmung des Klimas werde jedoch dazu führen, dass der Schnee in diesen Gebieten früher schmilzt. Das wiederum führe insgesamt zu einem Rückgang der Schneedecke und einem kontinuierlichen Rückzug der Gletscher.

Gletscher sind eine wichtige Wasserquelle in den Trockengebieten im Nordwesten Chinas. Statistiken des „Second Chinese Glacier Inventory“ zeigen, dass es in Xinjiang 20.695 Gletscher gibt - 42,6 Prozent aller Gletscher des Landes. Deren Gesamtfläche beträgt 22.623 Quadratkilometer, was wiederum 43,7 Prozent der Gletscherfläche des Landes entspricht.

Forscher des Northwest Institute of Eco-Environment and Resources der CAS haben bei der Suche nach wirksamen Methoden zur Verlangsamung der Gletscherschmelze einige Fortschritte erzielt, wie aus einem kürzlich von „Workers' Daily“ veröffentlichten Bericht hervorgeht. In einem Versuchsprojekt am Dagu-Gletscher in der westchinesischen Provinz Sichuan hüllten die Forscher Gletscher etwa in riesige Decken aus Materialien, die die Sonneneinstrahlung und den Wärmeaustausch auf der Gletscheroberfläche blockieren können. Die Versuchsdaten zeigen, dass im Vergleich zu Gletschern, die nicht mit reflektierenden Isoliermaterialien bedeckt waren, die Gesamtmenge der Gletscherschmelze in einem 500 Quadratmeter großen Testgebiet um 34 Prozent zurückging.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Neue Studie,Wissenschaften,CAS,Xinjiang