Pilzesammeln wird zu neuem Reisetrend in Yunnan
In Yunnan heißt es im Volksmund: Wenn man einem Yunnaner sagt, er soll früh aufstehen, um zu arbeiten, steht er vielleicht nicht auf, aber wenn man ihm sagt, man geht Pilze sammeln, steht er vielleicht um vier Uhr morgens mit einer Taschenlampe in den Bergen und wartet auf einen.
Heutzutage gilt dieser Satz auch für einige Touristen. In jüngster Zeit hat sich das Pilzesammeln in Yunnan zu einer neuen Art des Reisens entwickelt und immer mehr Touristen setzen es auf ihre Programmliste, um das Erlebnis auszuprobieren.
Yunnan ist bekannt als das „Königreich der Wildpilze“. Weltweit sind mehr als 2.500 Arten von essbaren Wildpilzen bekannt, von denen mehr als 900 Arten in Yunnan vorkommen, was etwa 36 Prozent der weltweiten Arten und 90 Prozent der nationalen Arten Chinas entspricht.
Su Mingxue und ihr Mann betreiben seit vielen Jahren ein Geschäft mit Wildpilzen in Kunming. Im Juni dieses Jahres hat sie das „Pilzesammeln“ zu einem neuen Geschäft ausgebaut. Jeden Tag geht sie mit Touristen in die Berge, um Pilze zu sammeln, sodass sie zu „Pilzjägern“ werden und den Spaß eines Einheimischen erleben.
Besucher können sich für verschiedene Gruppen anmelden, wobei die Kosten zwischen 100 Yuan RMB und 300 Yuan RMB pro Person liegen. Der Preis hängt in der Regel von der Anzahl der Teilnehmer in der Gruppe und dem Ort des Pilzesammelns ab. Su Mingxue sagt, sie könne jeden Tag zwei bis drei Gruppen in verschiedene Dörfer rund um Kunming bringen. Allein im Juli habe sie insgesamt mehr als 800 Touristen empfangen und rund 200.000 Yuan RMB verdient.
„Sicherheit steht bei uns an erster Stelle“, so Su weiter. Sie sammelt die Pilze in den Dörfern, in denen sie im Laufe der Jahre wilde Pilze erworben hat. Sie informiert sich im Voraus über das Wetter und die Umgebung sowie bietet den Besuchern Outdoor-Sportausrüstung und eine kurze Schulung vor der Tour an.
Die Pilzsammeltouren, die immer beliebter werden, werden in der Regel von einem Reiseleiter geleitet und dauern einen halben oder einen ganzen Tag. Während dieser Zeit können die Touristen auch Fotos, Mahlzeiten und andere Dienstleistungen erhalten.
Experten weisen jedoch darauf hin, dass man keine unbekannten Wildpilze sammeln, verkaufen, kaufen oder essen sollte. Außerdem seien die Wanderwege gefährlich und Besucher sollten sich an qualifizierte Reisebüros oder professionelle Outdoor-Teams wenden, um die Risiken zu verringern, die beim Pilzesammeln auftreten könnten.