Heldentat in Beijing: Ein Hotpot-Restaurant im Stadtteil Haidian wird zum Pilgerort für Bewohner und Besucher. Ein tragisches Ereignis und die Geschichte eines selbstlosen Helden bewegen die Gemüter.

Ein Hotpot-Restaurant im Beijinger Stadtteil Haidian hat in letzter Zeit nicht nur wegen des Essens Menschen angezogen, sondern auch, um einem Helden zu ehren, der sein Leben geopfert hat, um andere zu retten.

„Ich wollte nur das Restaurant des Helden besuchen und ihm meinen Respekt erweisen“, sagte Lyu Zhaoshun, ein Bewohner des Stadtteils Chaoyang, der mit seiner ganzen Familie zum Restaurant gefahren ist. „Ich bin hierhergekommen, weil ich möchte, dass meine Kinder die Atmosphäre der Ehrung eines Helden erleben und seinen Geist der Selbstlosigkeit kennenlernen“, so Lyu.

Luan Liuwei, ein 41-Jähriger aus dem Kreis Ningyang in Tai’an in der Provinz Shandong, betrieb das Restaurant in Beijing viele Jahre lang zusammen mit seiner Frau. Am 10. August rettete Luan bei einem Besuch mit seiner Tochter im Kreis Gu’an in Langfang, Provinz Hebei, drei Kinder vor dem Ertrinken im Fluss Yongding. Als er jedoch zurück ins Wasser ging, um einen Erwachsenen in Not zu retten, ertrank er aufgrund von Erschöpfung.

Am Mittwoch verlieh Ningyang, die Heimatstadt von Luan, ihm posthum den Titel „Modell der neuen Ära in Ningyang“ und begrub ihn auf dem örtlichen Märtyrerfriedhof.

Luans heldenhafte Tat erregte große Aufmerksamkeit und bewegte die Menschen in Beijing und darüber hinaus. Menschen aus der ganzen Hauptstadt und aus anderen Gebieten strömten in sein Restaurant, um den Helden zu ehren und das Geschäft zu unterstützen.

„Gegen 17 Uhr war das Restaurant bereits voll, und ich wartete mehr als eine Stunde, ohne einen Platz zu bekommen“, sagte ein Kunde namens Wang, der aus dem etwa 50 Kilometer entfernten Beijinger Stadtteil Tongzhou angereist war, laut einem Bericht der Beijing Daily.

Trotz der langen Wartezeit zeigten die Kunden keine Anzeichen von Ungeduld. „Die Leute sind nicht nur wegen des Essens hierhergekommen, sondern auch wegen Luans Geschichte, deshalb wollen sie nicht gehen“, sagte einer der wartenden Kunden.

Sogar einige Leute aus der Ferne sind in das Restaurant gekommen, um ihren Respekt für den Helden zu zeigen. Eine Person aus der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, die die Nachricht im Internet gelesen hatte, reiste mehr als acht Stunden mit dem Zug an, um ihre Unterstützung zu zeigen.

Ein Angestellter des Restaurants sagte: „Das Restaurant öffnet erst um 11 Uhr, aber es standen schon ab 9 Uhr morgens Kunden vor der Tür.“ Er fügte hinzu, dass am Vortag die letzte Gruppe von Kunden erst um 1 Uhr nachts gegangen sei.

Die Leute versuchten, zu spenden, und wurden dann vom Personal mehrere Blocks weit verfolgt, um das Geld zurückzugeben. Eine Kellnerin sagte, dass Luans Frau es abgelehnt habe, Spenden anzunehmen.