Japanische Delegation besucht China

Eine Delegation japanischer Abgeordneter unter der Führung von Toshihiro Nikai besucht China, um die angespannten bilateralen Beziehungen zu verbessern. Der Besuch zielt darauf ab, pragmatische Stimmen in den Beziehungen zu fördern, während gleichzeitig Bedenken über Japans außenpolitischen Kurs bestehen bleiben.

(Foto von VCG)

Eine Delegation japanischer Abgeordneter unter der Leitung von Toshihiro Nikai, einem altgedienten Politiker, der von japanischen Medien auch als „Brücke zu China“ bezeichnet wird, ist am Dienstag zu einem dreitägigen Besuch in Beijing eingetroffen, um dazu beizutragen, die angespannten bilateralen Beziehungen zu verbessern. Es wird erwartet, dass der 85-jährige ehemalige LDP-Generalsekretär (Liberal Democratic Party), der einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der chinesisch-japanischen Freundschaft geleistet hat, vor den Wahlen zum neuen LDP-Vorsitz im nächsten Monat eine „pragmatische Stimme“ gegenüber China abgeben wird, so chinesische Beobachter. Sie bleiben jedoch vorsichtig gegenüber dem „Rechtsruck“ in japanischen politischen Kreisen und Tokios zunehmend offenkundiger Absicht, mit den USA zusammenzuarbeiten, um China einzudämmen.

Nikai, der auch Vorsitzender der Parlamentariervereinigung der Japanisch-Chinesischen Freundschaft ist und eine parteiübergreifende Gruppe von Gesetzgebern anführt, sei am Dienstag in Beijing eingetroffen, wie japanische Medien berichteten. Zu den 10 Abgeordneten gehören auch Yuko Obuchi, Vorsitzende des Wahlstrategieausschusses der LDP, Katsuya Okada, Generalsekretär der Demokratischen Verfassungspartei, und Kazuo Kitagawa, stellvertretender Vertreter der Komeito-Partei, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press News am Dienstag.

Dem Nachrichtenbericht zufolge besuchte die japanische Delegation die Tsinghua-Universität in Beijing, wo Nikai seinen Wunsch nach einer dauerhaften Freundschaft mit China zum Ausdruck brachte. Laut Jiji traf sich Nikai anschließend am Mittwoch zum Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi.

Nikai, der sich seit langem für den Austausch mit China engagiert, verfügt über ein einzigartiges Netzwerk von Kontakten in China. Laut Asahi Shimbun besuchte Nikai China 2017 und 2019 als Generalsekretär der LDP und überbrachte 2019 einen Brief des damaligen japanischen Premierministers Shinzo Abe an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

Im März hatte er bekannt gegeben, er werde bei den nächsten Parlamentswahlen nicht kandidieren, um die Verantwortung für die Verwicklung seiner parteiinternen Fraktion in einen Skandal um politische Gelder zu übernehmen, berichtete Kyodo News. Seine Reise nach China sei als ein Höflichkeitsbesuch bei einem „alten Freund“ zu verstehen, da er sich allmählich aus der Politik zurückziehe, erklärte Da Zhigang, Direktor des Instituts für Nordostasien-Studien an der Akademie für Sozialwissenschaften der Provinz Heilongjiang, am Dienstag der Global Times. Man könne erwarten, so Da, dass junge japanische Politiker wie Obuchi, die Teil dieser Besuchsdelegation sind, den Staffelstab der chinesisch-japanischen Freundschaft allmählich von der älteren Generation übernehmen, die positiven Faktoren in den bilateralen Beziehungen erfassen und fördern, die negativen Faktoren eindämmen und kontrollieren und den bilateralen Austausch stärken können.