Ein fliegendes Xpeng X2-Auto ist auf der Chengdu Motor Show 2024 zu sehen.

Ein Elektrofahrzeug, das mühelos durch 1,6 Meter tiefes Wasser gleitet, verblüffte die Zuschauer mit seinen beeindruckenden Fähigkeiten. Ganz in der Nähe schwebte ein fliegendes Auto, das einer großen Drohne ähnelt, über dem Wasser.

Diese hochmodernen Fahrzeuge und Technologien wurden auf der „Chengdu Motor Show 2024“ in der südwestchinesischen Provinz Sichuan präsentiert und zogen Autoliebhaber aus aller Welt an, um die neuesten Innovationen zu erleben.

„Das Entwicklungspotenzial des chinesischen Marktes für Elektrofahrzeuge ist unbegrenzt“, sagte Mark Rainford, Gründer des YouTube-Kanals „Inside China Auto“, auf der Messe gegenüber Xinhua.  

Im Juli überschritt die Marktdurchdringung von Elektroautos (New Energy Vehicles, NEV) in China zum ersten Mal die 50-Prozent-Marke und erreichte 51,1 Prozent. Dieser Meilenstein markiert einen Wandel auf dem chinesischen Automobilmarkt, da NEV offiziell die traditionellen, mit Kraftstoff betriebenen Autos überholt haben und zum neuen Mainstream geworden sind. Der Sprung der chinesischen Automobilhersteller in die intelligente Technologie erfüllt nicht nur die Anforderungen des heimischen Marktes, sondern ebnet auch den Weg für ihre Expansion in internationale Märkte.

Im Jahr 2023 exportierte China 4,91 Millionen Fahrzeuge, was einem Wachstum von 57,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon waren 1,203 Millionen NEV, was einer Steigerung von 77,6 Prozent entspricht. Mit diesem Meilenstein ist China zum ersten Mal der größte Automobilexporteur der Welt.

Qin Lihong, Mitbegründer und Präsident des chinesischen Elektroautoherstellers NIO, sprach über die Vorteile chinesischer Elektroautos auf dem Weltmarkt und hob die gut ausgebaute Lieferkette und die zahlreichen technischen Talente in China hervor, die es einheimischen Unternehmen ermöglichen, schnell auf die Marktanforderungen zu reagieren. Darüber hinaus würden sich chinesische NEV durch ihre Intelligenz und Benutzerfreundlichkeit auszeichnen, was sie auf dem Markt äußerst wettbewerbsfähig mache.

In diesem Jahr wurde das Werk des chinesischen Automobilherstellers BYD in Thailand offiziell fertiggestellt und nahm am 4. Juli die Produktion auf, mit einer jährlichen Kapazität von etwa 150.000 Fahrzeugen. Chinas Expansion in den thailändischen Markt für Elektroautos bietet den thailändischen Verbrauchern nicht nur eine größere Auswahl, sondern bringt auch fortschrittliche Technologien mit sich, die Thailand dabei helfen werden, eine vollständige Lieferkette für Elektroautos aufzubauen und Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

NIO hat 54 Batteriewechselstationen und 21 Ladestationen in fünf europäischen Ländern - Norwegen, Deutschland, Dänemark, Schweden und den Niederlanden - eingerichtet. Der E-Autohersteller nutzt seine vier Forschungs- und Entwicklungszentren in Europa, darunter das Research and Development Innovation Center und das Design Center in Deutschland, um technologische Innovationen und Anwendungen voranzutreiben.

„Wir würden sagen, und das haben wir auch konsequent vertreten, dass Chinas E-Autos für Europa von Vorteil sein könnten. Sie könnten sicherlich für den Übergang zur E-Mobilität in Deutschland von Vorteil sein“, sagte Michael Schumann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft. Der Wettbewerb würde den Fortschritt bei der Erreichung der Ziele beschleunigen und sowohl der Automobilindustrie als auch den Verbrauchern zugute kommen, die Kohlendioxidemissionen verringern und den Übergang zu E-Fahrzeugen erleichtern. Deutschland sollte aus dem Erfolg der chinesischen Elektroautos lernen und beide Seiten sollten daher ihre Zusammenarbeit verstärken.