Die Luftaufnahme zeigt den Qairhan-Salzsee in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. (8. Juli 2021, Xinhua)

Die Joint-Venture-Vereinbarung zwischen China Minmetals Corp und der Provinz Qinghai zur Erschließung wichtiger Salzseeressourcen sei ein entscheidender Schritt bei der Förderung der Lithiumressourcen-Erschließung in China, insbesondere als Reaktion auf die weltweite Nachfrage der Batterieindustrie, erklären Branchenexperten.

Die Vereinbarung signalisiere einen deutlichen Schub an technologischen und finanziellen Fähigkeiten für die Erschließung von Chinas reichhaltigen Salzsee-Ressourcen, was auch mit der strategischen Priorität der Regierung übereinstimmt, die Sicherheit der heimischen Ressourcen zu verbessern, erklärte Ma Yinqiong, eine leitende Analystin für Metalle und Materialien in der Lieferkette bei Rystad Energy, einem Marktbeobachter.

„Chinas Salzsee-Unternehmen haben sich in den letzten Jahren für die Erschließung von Salzsee-Sole-Ressourcen eingesetzt, weil die chinesischen Salzsee-Ressourcen reich an Lithium sind“, erläutert Ma.

Lithium ist ein Schlüsselmetall, das in der Batterieproduktion für die EV-Industrie sowie in Stromspeichern in der Wind- und Solarenergie verwendet wird. 

Die Gründung des Joint Ventures erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich der globale Wettbewerb um Lithium verschärft. Während Australien, Argentinien und Chile lange Zeit die Lithiumproduktion dominiert haben, stellt Chinas Fokus auf seine heimischen Salzseen eine strategische Verschiebung dar, um die Lithiumversorgung innerhalb seiner Grenzen zu sichern, sagt Ma.

Nach Angaben der China Nonferrous Metals Industry Association importierte China im vergangenen Jahr rund 4 Millionen Tonnen Lithiumkonzentrat, 41 Prozent mehr als im Vorjahr, hauptsächlich aus Ländern wie Australien und Brasilien.

Obwohl China bei den Lithiumerz-Reserven unter den Top 10 rangiere, könnten die vorhandenen Ressourcen die Nachfrage nach Lithiumbatterien nicht decken, was zu einer teilweisen Abhängigkeit von Importen führe, erklärt Charlie Zheng, Chefökonom der Samoyed Cloud Technology Grou 

Chinesische Unternehmen wie Ganfeng Lithium, Tianqi Lithium und die Sinomine Resource Group haben schon lange erkannt, wie wichtig es ist, die Ressourcen zu beherrschen, und haben direkt in die Lithiumvorkommen in Australien, Argentinien, Chile und Simbabwe investiert. Dabei haben sie auch langfristige Lieferverträge mit lokalen Bergbauunternehmen unterzeichnet, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten.

Das Joint Venture könne auch die Risiken verringern, die mit der Abhängigkeit von ausländischen Lithiumproduzenten verbunden seien, von denen viele nun protektionistischen Maßnahmen und geopolitischen Herausforderungen ausgesetzt seien, urteilt Ma.

„Durch die Kombination der riesigen Lithiumreserven von Qinghai mit den Ressourcen, dem Fachwissen und der internationalen Erfahrung von CMC wird das neue Unternehmen dazu beitragen, Chinas Position in der globalen Lithiumlieferkette zu verbessern“, fügte die Analystin hinzu.