Während Menschen in China und auf der ganzen Welt das Mittherbstfest feiern, das traditionell mit einem außergewöhnlichen Blick auf den Vollmond begangen wird, hat der chinesische Mondrover Yutu-2 eine besondere Überraschung geliefert - frische Bilder von der Rückseite des Mondes.

Bis heute hat Yutu-2 seit seiner Landung im Januar 2019 bereits 1.613 Meter auf der Mondoberfläche zurückgelegt und ist damit der am längsten arbeitende Mondrover der Welt.

Der Rover Yutu-2, oder Jade Rabbit-2, wurde im Dezember 2018 als Teil der Mondsonde Chang'e-4 in die Umlaufbahn gebracht. Er landete im Januar 2019 auf der Rückseite des Mondes. In der chinesischen Folklore ist Yutu das mythische weiße Kaninchen, das die Mondgöttin Chang'e begleitet, von der die Mondmission ihren Namen abgeleitet hat.

Mit fast fünf Jahren und neun Monaten Betriebszeit hat Yutu-2 seine geplante Lebensdauer von drei Monaten weit übertroffen und ist der am längsten arbeitende Mondrover. Vor kurzem hat er seinen 71. Arbeitstag auf dem Mond beendetund neue Bilder zur Erde übermittelt, berichtete das chinesische Zentralfernsehen am Dienstag.

Während seiner Mondmission hat Yutu-2 wertvolle geologische Informationen gesammelt, darunter Daten über die Oberflächenmorphologie, die oberflächennahe Struktur und die Materialzusammensetzung des Landebereichs von Chang'e-4. Zudem hat der Rover wichtige wissenschaftliche Daten über die geologische Entwicklung und die frühe Entwicklung der Mondkruste beigesteuert.

Neben dem Yutu-2 sind auch die beiden Lander Chang'e-3 und Chang'e-4 weiter auf dem Mond aktiv. Chinas Relais-Satelliten Queqiao und Queqiao-2 sind laut Zuo Wei, dem stellvertretenden Chefkonstrukteur des Bodenanwendungssystems für die Chang'e-4-Mission, ebenfalls noch in der Mondumlaufbahn in Betrieb.

Queqiao hat die Kommunikation zwischen der Chang'e-4-Mission und Yutu-2 erleichtert, während Queqiao-2 nach Abschluss der Chang'e-6-Mission nun wissenschaftliche Erkundungen durchführt und auf die Ankunft von Chang'e-7 wartet.

Die Chang'e-7-Mission, die um 2026 umgesetzt werden soll, schreite reibungslos voran, erklärt der Chefdesigner des chinesischen Monderkundungsprogramms, Wu Weiren. Die Hauptaufgabe dieser Mission wird darin bestehen, nach Hinweisen auf Wassereis am Südpol des Mondes zu suchen.

Wenn die Mission erfolgreich ist, wird Chang'e-7 voraussichtlich weltweit der erste Lander sein, der auf dem Südpol des Mondes landet. Das werde die Bedingungen für eine langfristige menschliche Präsenz auf dem Mond schaffen und den Weg für die zukünftige bemannte Erforschung des Weltraums, einschließlich des Mars, ebnen, erklärt Wu.