Trotz eines Anstiegs der Visa für chinesische Studenten bleiben Bedenken über unfaire Behandlung und Sicherheit bestehen. Ein Mitarbeiter der US-Botschaft in Beijing verweist auf die wachsende Zahl chinesischer Studenten, während deren Eltern ihre Bedenken äußern.

Für chinesische Studenten sind die Vereinigten Staaten nach wie vor das beliebteste Ziel für ein Auslandsstudium, trotz der Bedenken von Studenten und Eltern mit Blick auf die Visavergabe und öffentliche Sicherheit, sagte ein Beamter der US-Amerikanischen Botschaft in Beijing.

Chinesische Studenten, die an Universitäten in den Vereinigten Staaten studieren wollen, und ihre Eltern äußerten sich indessen besorgt über die unfaire Behandlung, die die Grenzbehörden chinesischen Studenten in einigen Fällen auferlegten.

Karen Gustafson, Ministerialrätin für Konsularangelegenheiten in der Botschaft, sagte am Sonntag der China Daily, dass die Botschaft im vergangenen Jahr 105.000 Visa an Studenten aus China ausgestellt habe. „Wir beherbergen derzeit 290.000 chinesische Studenten in den USA“, sagte sie.

Aus einem Bericht des US-Außenministeriums geht hervor, dass in der ersten Jahreshälfte 2023 insgesamt 44.762 Studenten vom chinesischen Festland ein F-1-Visum für ein Studium in den USA erhalten haben, was einem Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Bis Ende Juli habe die Botschaft mehr als 80.000 Studentenvisa an chinesische Staatsangehörige ausgestellt, sagte Gustafson und verwies auf den anhaltenden Anstieg der an chinesische Studenten ausgestellten Visa. Laut dem im November veröffentlichten Open-Doors-Bericht 2023 machten chinesische Studenten etwa 29 Prozent der 1,05 Millionen ausländischen Studenten in den USA während des akademischen Jahres 2022-23 aus, verglichen mit 33 Prozent im vorherigen akademischen Jahr.

Gustafson sagte, dass chinesische Studierende trotz des rückläufigen Trends die größte Gruppe ausländischer Studierender in den USA darstellen und voraussichtlich „an der Spitze bleiben und wachsen werden“. Am Sonntag nahmen Hunderte chinesischer Studenten und Eltern an einer Bildungsmesse in Beijing teil, um sich über die Möglichkeiten eines Auslandsstudiums zu informieren. Rund 100 Universitäten aus den USA nahmen an der Messe teil.

Eine Besucherin mit dem Familiennamen Wang sagte, sie hoffe, ihre Bedenken bezüglich der weiteren Ausbildung ihrer Tochter in den Vereinigten Staaten könnten durch eine Beratung der Universität und dem Veranstalter ausgeräumt werden. Wang sagte, dass ihre Tochter, die in Wuhan in der Provinz Hubei Biowissenschaften studiert, sich auf ein Aufbaustudium in den USA vorbereitet.

In Anbetracht der jüngsten Fälle, in denen chinesischen Studenten bei der Einreise das Visum verweigert wurde, insbesondere solchen mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, sagte Wang, sie sei besorgt und hoffe, von den Behörden mehr Informationen zu erhalten.

In den letzten Jahren haben Dutzende chinesischer Studenten berichtet, dass sie wegen ihres politischen oder wissenschaftlichen Forschungshintergrunds ungerechtfertigt schikaniert, verhört und zurückgewiesen wurden.

Viele posteten auf Social-Media-Plattformen ihre „erschreckenden“ Erlebnisse, zum Beispiel, dass sie von Grenzbeamten an Flughäfen in einen „kleinen dunklen Raum“ gebracht wurden, was in der Öffentlichkeit Sorge hervorrief.

„Ich mache mir vor allem Sorgen um die Sicherheit meines Kindes und darum, ob es problemlos seinen Abschluss an einer amerikanischen Universität machen kann“, sagte Wang. Sie habe gehört, dass chinesische Studenten, die sich für bestimmte Fächer bewerben, ein höheres Risiko der Ablehnung ihres Visums hätten.

Gustafson bezeichnete solche Fälle als Einzelfälle und sagte, die Mehrheit der chinesischen Studenten setze ihr Studium in den USA fort. „Ich kann sagen, dass die überwiegende Mehrheit der chinesischen Studenten, die in die USA gehen, ihr Studium fortsetzen, und wir begrüßen es sehr, dass sie dies auch weiterhin tun“, fügte sie hinzu.