In dieser Woche hat China einen Teststart einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) durchgeführt. Laut Aussagen des Verteidigungsministeriums sei dies ein legitimes und vernünftiges Routinetraining. Vertreter der USA und Russlands lobten China für die Transparenz während des Vorgangs.

Chinas Teststart einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) am Mittwoch sei ein militärisches Routinetraining, das völlig legitim und vernünftig sei, erklärte ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

Ziel des Starts sei es gewesen, die Leistungsfähigkeit der Waffen und der Ausrüstung sowie den Ausbildungsstand der Truppen zu testen, führte Oberstleutnant Zhang Xiaogang auf einer regulären Pressekonferenz am Donnerstag weiter aus. Er betonte, dass Chinas Nuklearpolitik sehr stabil, konsequent und vorhersehbar sei.

China verfolge stets eine Politik des Nicht-Ersteinsatzes von Atomwaffen und eine Nuklearstrategie, die sich auf die Selbstverteidigung konzentriere, beteilige sich nicht an einem Wettrüsten, verpflichte sich, keine Atomwaffen gegen nichtnukleare Staaten oder in einer atomwaffenfreien Region einzusetzen oder mit deren Einsatz zu drohen und halte seine nuklearen Fähigkeiten auf dem für die nationale Sicherheit erforderlichen Mindestniveau, fasste der Sprecher zusammen.

Das Nachrichtenzentrum der Volksbefreiungsarmee veröffentlichte am Donnerstag auf chinesischen Social-Media-Plattformen Fotos vom Teststart der ICBM, die den Moment des Abschusses der Rakete zeigen.

Zhangs Äußerungen erfolgten, nachdem das chinesische Verteidigungsministerium am Mittwoch bekannt gegeben hatte, dass die VBA-Raketentruppen am Mittwoch um 08:44 Uhr eine Interkontinentalrakete (ICBM) mit einer Sprengkopfattrappe auf hoher See im Pazifischen Ozean gestartet hatten und die Rakete in erwartete Seegebiete stürzte.

Die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Mittwoch, China habe die betroffenen Länder vor dem Start informiert.

Das Pentagon lobte China für seine Transparenz vor dem Teststart, die dazu beigetragen habe, Fehlkalkulationen zu vermeiden. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich die militärische Kommunikation zwischen den beiden Ländern verbessere, berichtete Bloomberg am Donnerstag.

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch, China beschäftige sich derzeit mit der Entwicklung seiner Streitkräfte und habe das volle Recht, Raketen zu testen.

AP berichtete am Donnerstag, dass „China selten ICBMs in internationalen Gewässern testet. Einige Experten datieren den letzten derartigen Einsatz auf Mai 1980 zurück.“