Nach der Wahl von Shigeru Ishiba zum Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP) und seiner voraussichtlichen Ernennung zum neuen japanischen Premierminister haben die wichtigsten japanischen Medien der Haltung Chinas große Aufmerksamkeit geschenkt und Fragen über die künftige Richtung der Beziehungen zwischen China und Japan aufgeworfen.

Wie die NHK am Samstag berichtete, wird Ishiba voraussichtlich der 102. japanische Premierminister werden und sein Kabinett am Dienstag nach der Abstimmung in einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments vorstellen.

In einem Pressebericht vom Freitag, kurz nach Ishibas Wahl, führte NHK die Reaktion Chinas an erster Stelle seiner Berichterstattung über die weltweiten Reaktionen auf.

Kyodo News zitierte in seiner Berichterstattung die Antwort des Sprechers des chinesischen Außenministeriums, zitierte den entsprechenden Nachrichtenbericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua und sammelte Kommentare in chinesischen sozialen Medien zur LDP-Wahl und behauptete, dies zeige ein „erhebliches Interesse“ der chinesischen Seite an dem Ereignis.

Der Nachrichtenbericht fügte einen Screenshot der chinesischen Social-Media-Plattform Sina Weibo (vergleichbar mit Twitter bzw. X) bei, der zeigt, dass das Thema „Shigeru Ishiba wird japanischer Premierminister“ kurz nach der Wahl am Freitag ganz oben stand.

Asahi Shimbun veröffentlichte am Samstag auch einen Nachrichtenbericht mit dem Titel „Wie sieht China Ishiba?“

Bei der regulären Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums am Freitag fragte ein NHK-Reporter nach Chinas Kommentar zu Ishibas Wahl und den chinesisch-japanischen Beziehungen in Bezug auf Ishibas Wahlkampfvorschläge, die die Schaffung einer „asiatischen NATO“ beinhalteten.

Zur Wahl Ishibas erklärte Sprecher Lin Jian: „Dies ist eine innere Angelegenheit Japans, zu der wir uns nicht äußern.“ China hoffe, dass Japan aus der Geschichte lerne, einen Weg der friedlichen Entwicklung beschreite, sich an die in den vier politischen Dokumenten zwischen beiden Seiten festgelegten Prinzipien und gemeinsamen Absprachen halte, China objektiv und richtig wahrnehme, eine aktive und rationale China-Politik betreibe, konkrete Anstrengungen unternehme, um die strategischen Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen umfassend voranzubringen, und mit China zusammenarbeite, um eine nachhaltige, solide und stetige Entwicklung der chinesisch-japanischen Beziehungen zu fördern.