Internationale Gemeinschaft besorgt über die Tötung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah
Als Reaktion auf den israelischen Luftangriff, bei dem der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah getötet wurde, forderte China am Sonntag alle betroffenen Parteien, insbesondere Israel, auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation abzukühlen und zu verhindern, dass der Konflikt weiter eskaliert oder gar vollkommen außer Kontrolle gerät. Viele Länder der Region und Mitglieder der internationalen Gemeinschaft äußerten ähnliche Bedenken und Kritik an dem israelischen Schlag im Libanon.
Das chinesische Außenministerium gab am Sonntag eine Erklärung ab, in der es heißt, China lehne die Verletzung der Souveränität und Sicherheit des Libanon ab, verurteile jede Aktion gegen unschuldige Zivilisten und lehne jede Maßnahme ab, die Feindseligkeit schürt und die regionalen Spannungen verschärft.
Neben China äußerten sich auch Mitglieder der internationalen Gemeinschaft, darunter Russland, Saudi-Arabien, der Iran, die Türkei, Ägypten, der Irak, Indonesien sowie der UN-Generalsekretär, besorgt über die weitere Eskalation der regionalen Krise oder kritisierten die israelischen Angriffe im Libanon direkt. Chinesische Experten erklärten am Sonntag, dies spiegle den weltweiten Konsens über die Beendigung des Konflikts in der Region und die gemeinsame Besorgnis über die sich zuspitzende Lage wider. Die Nachsicht der USA [gegenüber Israels Vorgehen], die die Krise verschärfe, stehe im Widerspruch zur allgemeinen Meinung der internationalen Gemeinschaft.
Die Spannungen zwischen Libanon und Israel seien eine direkte Folge des Gaza-Konflikts. Die dringlichste Priorität sei es, die einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats umzusetzen, die Kämpfe im Gazastreifen so schnell wie möglich zu beenden und ernsthaft Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu sichern, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich am Samstag sehr besorgt über die dramatische Eskalation der Ereignisse in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Nach einer Erklärung des Sprechers von Guterres fordert der Generalsekretär die Parteien auf, die Resolution 1701 (2006) des Sicherheitsrates wieder vollständig umzusetzen und unverzüglich zu einer Einstellung der Feindseligkeiten zurückzukehren. Er bekräftigte auch seine Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und der Freilassung aller dort festgehaltenen Geiseln.
Die Reaktionen der verschiedenen Parteien würden die gemeinsame Haltung der internationalen Gemeinschaft unterstreichen, die den Missbrauch von Gewalt verurteile und ihre tiefe Besorgnis über die grenzüberschreitenden Angriffe im Libanon und die daraus resultierende humanitäre Krise zum Ausdruck bringe, erklärte Sun Degang, Direktor des Zentrums für Nahoststudien an der Fudan-Universität, gegenüber der Global Times am Sonntag.
Im Gegensatz zu vielen anderen Staats- und Regierungschefs sagte US-Präsident Joe Biden am Samstag, der israelische Schlag, bei dem Hassan Nasrallah von der Hisbollah getötet wurde, sei eine „Maßnahme der Gerechtigkeit“, so Voice of America (VOA). Dies zeige einmal mehr, dass es gerade die Nachsicht der USA sei, die zu der derzeitigen Eskalation der Lage im Nahen Osten geführt habe, so die Analysten. Die USA spielen den Experten zufolge eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, die Eskalation dieser Krise zuzulassen, zu tolerieren oder sogar anzustiften. Sun sagte, dass es die unvernünftige und egoistische Nachsicht der USA sei, die die Ausweitung der Krise überhaupt erst ermöglicht habe. Damit würden die USA sich selbst und Israel weiter vom allgemeinen Konsens der internationalen Gemeinschaft entfernen.