Roland Berger
China ist entscheidend für deutsche Unternehmen
Ein deutscher Ingenieur bedient am 31. Oktober 2019 Anlagen bei „IMS Gear (Taicang) Co., Ltd.“ in Taicang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. (Foto/Xinhua)
China sei für deutsche Unternehmen nach wie vor ein wichtiger Markt, der eine entscheidende Rolle für ihren langfristigen Erfolg spiele, machte Denis Depoux, Global Managing Director bei Roland Berger, klar.
In einem Interview mit Xinhua hob Depoux die große Anziehungskraft des chinesischen Marktes für deutsche Unternehmen hervor und betonte, dass der stetige Anstieg der deutschen Investitionen sowohl das Vertrauen in China als auch die Innovationskraft der chinesischen Wirtschaft unterstreiche.
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank erreichten die deutschen Investitionen in China in der ersten Hälfte des Jahres 2024 einen neuen Rekordwert von 7,3 Milliarden Euro (8,2 Milliarden US-Dollar). „Auch wenn sich dies in der offiziellen Statistik der ausländischen Direktinvestitionen nicht in vollem Umfang widerspiegelt, verbleiben diese Gewinne im heimischen (also chinesischen)] Markt zur Expansion“, erklärte Depoux.
„Deutschland ist bekannt für seine hochwertigen Industriewerkzeuge und -ausrüstungen, die für die industrielle Modernisierung Chinas unverzichtbar sind“, sagte Depoux und verwies auf die robuste Nachfrage nach deutschen Ausrüstungen in China.
Diese anhaltende Nachfrage sei eine wichtige Triebfeder für weitere Investitionen deutscher Unternehmen, deren Produktions- und Technologiestärken eng mit Chinas Modernisierungsbedarf übereinstimmen würden, sagte er.
In den letzten Jahren hätten sich die deutschen Investitionen zunehmend auf die Reinvestition von Gewinnen verlagert, was darauf hindeute, dass die Unternehmen China als wichtige Plattform für eine tiefgreifende Lokalisierung und langfristige Entwicklung betrachten, fügte er hinzu.
Obwohl die Europäische Union (EU) Handelsuntersuchungen gegen chinesische Elektrofahrzeughersteller eingeleitet hat, insbesondere im Hinblick auf Subventionen, schmälert dies laut Depoux nicht die Bedeutung des chinesischen Marktes in den strategischen Plänen deutscher Unternehmen.
„Der Aufstieg der neuen Elektrofahrzeuge in China verändert einen Markt, der früher von Verbrennungsmotoren dominiert wurde. Traditionelle und aufstrebende chinesische Automobilhersteller überholen diese Phase und gestalten die Branche neu“, sagte er.
Depoux hob hervor, dass die neuen chinesischen Elektroautos das Kundenerlebnis in den Vordergrund stellen würden, indem sie praktische und ansprechende Reiselösungen anbieten. Dieser Wandel spiegelt den Übergang von einem „produktorientierten“ zu einem „erlebnisorientierten“ Ansatz wider und treibt eine globale Revolution auf dem Automobilmarkt voran. Er fügte hinzu, dass die Elektrifizierung eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Reduzierung der Treibhausgasemissionen spielen werde.
Er wies auch auf die zunehmenden Investitionen chinesischer Unternehmen in Europa hin, einschließlich der Einrichtung von Forschungszentren und Produktionsanlagen, die das Wachstum fördern, die Innovation vorantreiben und Beschäftigungsmöglichkeiten auf den lokalen Märkten schaffen würden.