Bedeutende Durchbrüche
China veröffentlicht erste nationale Norm für die Organ-on-a-Chip-Technologie
Als Teil der neuen Organ-on-a-Chip-Technologie („OoC“) gilt die Skin-on-a-Chip-Technologie als effektives Instrument für toxikologische Tests, Arzneimittel-Screening oder die Bewertung von Kosmetika. China hat nun die erste nationale Norm für diesen wichtigen Bereich herausgegeben.
China hat vor kurzem eine Norm für die Skin-on-a-Chip-Technologie herausgegeben, die erste nationale Norm des Landes im Bereich der sogenannten Organ-on-a-Chip-Technologie (Durch diese „OoC”-Technologie können Miniaturmodelle menschlicher Organe auf einem Träger in Chip-Größe gezüchtet werden), die einen bedeutenden Schritt nach vorn für China bei der Förderung der standardisierten und regulierten Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung und der industriellen Anwendungen in diesem Bereich darstellt.
Die Technologie hat das Potenzial, ein effektives Instrument für toxikologische Tests, Arzneimittel-Screening und die Bewertung von Kosmetika zu werden.
Laut Gu Zhongze, Professor an der Southeast University, der den Entwurf der Norm leitete, ist Skin-on-a-Chip eine Art Organ-on-a-Chip-System. Ein menschliches Organ-on-a-Chip ist ein mikrophysiologisches Organsystem, das in vitro (außerhalb eines lebenden Organismus) durch die wechselseitige Integration fortschrittlicher Technologien wie Stammzellen, Biomaterialien und Nanofabrikation hergestellt wird. Es könne die wichtigsten strukturellen und funktionellen Merkmale verschiedener menschlicher Gewebe und Organe sowie die komplexen Verbindungen zwischen den Organen simulieren, um die Reaktion des Menschen auf Medikamente oder verschiedene äußere Reize vorherzusagen, berichtete Science and Technology Daily am Montag. Gu erläuterte, dass ein Skin-on-a-Chip ein mikroskaliges Zell- und Gewebekulturgerät sei, das mit der In-vitro-Mikrofluidik-Chiptechnologie hergestellt werde. Es könne die biochemischen und physiologischen Eigenschaften der Haut nachahmen und besitze sowohl eine Barrierestruktur als auch eine Barrierefunktion.
Die Skin-on-a-Chip-Technologie habe das Potenzial, ein effektives Werkzeug für toxikologische Tests, Arzneimittel-Screening und Kosmetikevaluierung zu werden, fügte Gu hinzu und merkte an, dass sie die gegenwärtigen einfachen zweidimensionalen Zellkulturexperimente, Tierversuche und sogar Experimente mit künstlicher Haut teilweise ersetzen könnte, was sie zu einem fortschrittlichen und leistungsstarken Werkzeug für In-vitro-Hautbewertungen mache.
Die Norm definiere in erster Linie relevante Begriffe und Anforderungen für Skin-on-a-Chip, einschließlich seines Aussehens, der Zellquellen, der Leistung der Komponenten und der biologischen Eigenschaften. Sie gelte für das Design, die Produktion und die Prüfung von Skin-on-a-Chip-Produkten auf der Basis von Mikrofluidik-Chips. Die Freigabe der Norm werde die Regulierung der Industrie wirksam fördern und ein qualitativ hochwertiges Wachstum in diesem Bereich unterstützen, betonte Gu.
Neben der Skin-on-a-Chip-Technologie hat das von Gu geleitete Forschungsteam auch bedeutende Durchbrüche im Bereich der Organ-on-a-Chip-Technologie erzielt, indem es mehrere technische Engpässe, einschließlich der mikrostrukturellen Induktion für das Gewebe- oder Organwachstum, überwunden und ein umfassendes Technologiesystem für Organ-on-a-Chip-Technologien geschaffen hat. Das Team hat auch erfolgreich das erste OoC-Modell Chinas entwickelt, das in der Raumstation für wissenschaftliche Forschungen eingesetzt werden soll. Es war auch das erste wissenschaftliche Team weltweit, das vorschlug, Organ-on-a-Chip mit künstlicher Intelligenz (KI) für das Arzneimittel-Screening zu kombinieren.