„Wie ein streitendes Ehepaar“
Handelskrieg mit China nicht im Einklang mit den Interessen der EU
Die Verhängung von Sanktionen und das Führen von Handelskriegen entspreche weder den Interessen Chinas noch den Interessen der EU, mahnte ein chinesischer Beobachter am Sonntag und beschrieb die Komplexität der Beziehungen zwischen China und der EU als die eines „streitenden Ehepaares“.
Der EU-Botschafter in China, Jorge Toledo, hatte auf einer Veranstaltung in Shanghai zuvor gesagt: „Die EU will keinen Handelskrieg mit Beijing, aber fünf Jahre Gespräche haben keinen wirklichen Fortschritt gebracht.“ Die Besorgnis über den Marktzugang in China für europäische Medizinprodukte nehme daher zu, so Toledo laut Reuters.
Toledo machte diese Äußerungen auf der 30-Jahr-Feier der China Europe International Business School. Gespräche mit europäischen Medizinprodukteherstellern hätten gezeigt, dass sie bei öffentlichen Ausschreibungen in China diskriminiert würden. „Wir wollen keinen Handelskrieg. Wir wollen nur Transparenz. Wir wollen gleiche Wettbewerbsbedingungen“, zitierte Reuters Toledo mit den Worten.
Die Handelskonflikte zwischen der EU und China haben sich im vergangenen Jahr verschärft, nachdem die EU eine Untersuchung über die Einfuhr von Elektrofahrzeugen aus China eingeleitet hatte, was Beijing dazu veranlasste, Untersuchungen in der europäischen Schweinefleisch- und Milchindustrie einzuleiten und die Einfuhr von Branntwein einzuschränken (Reuters berichtete).
Zhao Junjie, Senior Research Fellow am Institut für Europastudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), sagte der Global Times am Sonntag, das allgemeine Merkmal der Beziehungen zwischen China und der EU in der Zeit nach der Pandemie sei das Aufkommen von Handelsprotektionismus, während es gleichzeitig eine positive Dynamik in der Wirtschafts- und Handelskooperation, der technologischen Zusammenarbeit, dem kulturellen Austausch und den Bildungspartnerschaften gebe. Diese Elemente wirken durchweg als Stabilisatoren oder Katalysatoren für den bilateralen Fortschritt.
„Die Beziehung zwischen China und der EU gleicht einem Ehepaar, das miteinander streitet. Beide erkennen, dass sie ihre Probleme gemeinsam lösen sollten, und egal, wer sich trennen will, beide werden erhebliche Verluste erleiden“, sagte Zhao.
Die Europäische Kommission hat vor kurzem ihre Antisubventionsuntersuchung abgeschlossen und endgültige Ausgleichszölle auf Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China für einen Zeitraum von fünf Jahren eingeführt.