„Silbernen Oktobers“
Chinas Immobilienmarkt hat Talsohle durchschritten
Mit Inkrafttreten der Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung Ende September hat sich Chinas Immobilienmarkt etwas erholt. Die Immobilientransaktionen des „Silbernen Oktobers“ haben die des „Goldenen Septembers“ übertroffen – das erste Mal seit dem Jahr 2007.
September und Oktober sind traditionell die beiden Spitzenmonate für Immobilientransaktionen in China. Deshalb sind sie dort als „Goldener September“ und „Silberner Oktober“ bekannt.
In den vergangenen Jahren war es in dieser Jahreszeit jedoch im Hinblick auf Immobilientransaktionen relativ ruhig – dieses Jahr bildet die Ausnahme.
Im Oktober verbesserte sich die Aktivität auf dem Immobilienmarkt. Mehrere Indikatoren zeigten nach einer längeren Rückgangsphase ein Wachstum im Jahresvergleich. Dies ergaben die jüngsten Statistiken des Ministeriums für Wohnungsbau und ländliche Entwicklung.
Die Immobilientransaktionen in Chinas Städten der ersten Ebene – Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen – zeigten ein deutliches Wachstum. Die Online-Verkäufe von neuen Wohnungen stiegen im Jahresvergleich um 14,1 Prozent, die Verkäufe von gebrauchten Wohnungen um 47,3 Prozent.
Im Oktober gab es in Beijing 17.000 Online-Transaktionen von Gebrauchtimmobilien – ein 19-Monatshoch. Die Verkäufe von Neubauten stiegen laut Daten der städtischen Kommission für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in Beijing im Vormonatsvergleich um 50,1 Prozent.
Nach Angaben der Shanghaier Website für Immobilientransaktionen erreichte das gesamte Transaktionsvolumen für Gebrauchtimmobilien (einschließlich Wohn-, Geschäfts- und Büroräume sowie Parkplätze) vom 1. bis 28. Oktober 21.922 Einheiten. Auf dem Markt für Neubauten stieg die Zahl der Transaktionen im Vergleich zum Vormonat um fast 40 Prozent.
Marktanalysten zufolge wird der Nachholbedarf an Wohnraum aus den vergangenen drei Jahren nun abgebaut. Gleichzeitig haben sich die Übertragungseffekte zwischen den Märkten verstärkt. Dies schlägt sich in einer intensiveren Aktivität auf dem Markt für Gebrauchtimmobilien nieder, die auch den Verkauf von Neubauten ankurbelt.
Die positiven Auswirkungen der Konjunkturpolitik sind aktiv spürbar. Sie senken die Kosten für den Wohnungskauf weiter und erhöhen die Kauffreudigkeit, so ein Bericht des in Shanghai ansässigen Instituts für Forschung und Entwicklung von E-House China.
Erwartungen zufolge wird die schrittweise Umsetzung der wachstumsfördernden Maßnahmen der Regierung den Immobilienmarkt im vierten Quartal weiter ankurbeln, sagte Yan Yuejin, Forschungsdirektor des Instituts, am Montag.
Die Dynamik des Immobilienmarktes wird sich ihm zufolge fortsetzen und die Preise für neue Wohnungen weitgehend stabil bleiben. Er geht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt in chinesischen Großstädten bis zum Jahr 2025 weiter erholen und das Transaktionsvolumen hoch bleiben wird.