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Das langsame Leben eines australischen Sinologen in China

CRI  |  
14.11.2024

Roland Boer, ein australischer Sinologe und außerordentlicher Professor an der Philosophischen Fakultät der Chinesischen Volksuniversität, hat gerade seinen Aufenthalt in Qingdao in der Provinz Shandong beendet und ist nach Nanping in der Provinz Fujian gegangen, um am zweiten Weltkongress der Sinologen teilzunehmen.

Seit September dieses Jahres ist Roland Boer am World Centre for Chinese Studies in Qingdao angestellt, wo er akademische Forschungen zur Geschichte der chinesischen marxistischen Philosophie seit 1978 betreibt. Wenn er nicht arbeitet, nimmt er sich gerne Zeit, um Qingdao mit seinem Fahrrad zu erkunden. Boer sagt: „Das ist meine tägliche Runde und es macht mir wirklich Spaß.“

Roland Boer ist bereits lange Strecken in Australien, Deutschland und Dänemark mit seinem Fahrrad gefahren, während die Routenpläne für China erst 2019 offiziell begannen. Er kaufte sein aktuelles Fahrrad in seinem sechsten Jahr als Lehrer in China. Mit seinem „besten Freund“ hat er seitdem Beijing, Shanghai, Qingdao, Dalian, Xi‘an und viele weitere Städte besucht.

Für einen Roadtrip braucht Roland Boer nur sein Fahrrad, sein Mobiltelefon und zwei Rucksäcke. In den Taschen befinden sich in der Regel Wasser, getrocknete Lebensmittel, Kleidung und ein paar Werkzeuge, um das Fahrrad zu reparieren. Er erklärt: „Ich werde mit dem Fahrrad überall hinfahren. Das will ich schon seit Jahren tun.“ Seiner Meinung nach ist das Radfahren eine großartige Möglichkeit, um einen neuen Ort zu erkunden und kennenzulernen. „Radfahren ist langsamer, aber man sieht mehr.“ Boer zieht das Radfahren, eine intensive Interaktion mit der Natur und der Gesellschaft, dem „im Auto festsitzen“ vor.

Roland Boer stellte fest, dass die Vielfalt der chinesischen Kultur in allen Ecken des Landes zu finden ist. Jeder Chinese, dem er begegnet, ist ein vorübergehender „Lehrer“, der ihm die Alltagskonversation beibringt sowie seine Fähigkeit erhöht, lokale Dialekte zu erkennen und zu verstehen. Bei einem Dorfausflug im Mai dieses Jahres sah er, wie die Dorfbewohner „Hamburger“ chinesischer Art zubereiteten und fühlte sich ihnen sehr nahe.

Bevor er sein Fahrradprogramm in China begann, reiste der Sinologe oft mit dem grünen Zug oder dem Schiff. Er liebte es, den ganzen Tag mit einem Buch und einer Kanne Tee am Fenster zu sitzen. „Ich bin etwas altmodisch und das langsame Lebenstempo hilft mir, mir Zeit zu nehmen, um über Dinge nachzudenken. Das Innere eines jeden grünen Zuges ist wie eine temporäre Mini-Gesellschaft und ich spreche gerne mit anderen Menschen.“ Roland Boer glaubt, dass sowohl die Kontemplation als auch die Interaktion mit Menschen für sein Leben und seine Arbeit „absolut wesentlich“ seien.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Leben,australische Sinologe,China