CH-9
Neue Kampfdrohne entwickelt
Neue CH-9 Kampfdrohne aus China: Mit einer Flugreichweite von 11.500 Kilometern und 490 Kilogramm Munition kann sie autonome Angriffe durchführen und sogar U-Boote aufspüren. Die China Academy of Aerospace Aerodynamics setzt mit diesem Modell neue Maßstäbe im Bereich der unbemannten Luftkampfflugzeuge.
Die China Academy of Aerospace Aerodynamics, einer der größten Hersteller von Militärdrohnen des Landes, hat ein neues fortschrittliches unbemanntes Kampfflugzeug entwickelt – die CH-9.
Nach Angaben der in Beijing ansässigen Akademie, einer Tochtergesellschaft der China Aerospace Science and Technology Corporation, ist die CH-9 das neue Mitglied der CH-Familie – die Abkürzung steht für Caihong, auf Deutsch: Regenbogen – und zeichnet sich durch einen großen Rumpf, eine hohe Tragfähigkeit und eine große Flugreichweite aus.
Aus den von der Akademie veröffentlichten technischen Daten geht hervor, dass die Drohne etwa zwölf Meter lang ist und eine Flügelspannweite von fast 25 Metern hat. Angetrieben wird sie von einem Turboprop-Triebwerk und hat ein maximales Startgewicht von fünf Tonnen. Sie verfügt über acht externe Waffenträger unter den Flügeln und kann insgesamt 490 Kilogramm Munition mit sich führen, darunter Luft-Luft- und Anti-Schiffs-Raketen, Bomben, Torpedos und ferngesteuerte Präzisionsmunition.
Mit Waffen bestückt, kann sie bis zu 11.500 Kilometer weit fliegen und bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben. Außerdem kann sie in Echtzeit Gefechtsfeldinformationen generieren, autonom Ziele identifizieren und seine Flugroute selbständig anpassen. Dank dieser Eigenschaften kann die CH-9 eine große Menge an Munition mitführen, um Gebiete mit potenziellen Zielen, einschließlich U-Booten, zu patrouillieren, so die Akademie. Neben Überwachungs-, Aufklärungs- und Angriffsaufgaben sei das Flugzeug auch in der Lage, regionale Frühwarnaufgaben zu übernehmen, hieß es.
Song Fangchao, ein Ingenieur des CH-9-Projekts, sagte am Mittwoch, der neue Typ sei größer als seine Vorgänger in der CH-Flotte und könne daher mehr Arten von Missionen ausführen. „Weltweit werden Kampfdrohnen mit neuen Herausforderungen konfrontiert, unter anderem mit der Tatsache, dass viele ihrer Ziele jetzt über Luftabwehrraketen verfügen“, erklärte er. Deshalb seien neue Modelle mit stärkeren Waffen erforderlich, damit sie außerhalb der Trefferreichweite der gegnerischen Luftabwehrraketen feuern können.
Die Beijinger Akademie begann 1999 mit der Erforschung und Entwicklung der CH-Drohnen, nachdem ihre Forscher erkannt hatten, dass ihr Fachwissen in den Bereichen Aerodynamik und Raketendesign auch für unbemannte Flugzeuge genutzt werden könnte.
Seitdem hat der Forschungskomplex ein umfangreiches Portfolio an militärischen Drohnen entwickelt, das von kleinen Modellen für die Gefechtsfeldaufklärung bis hin zu einer großen Stealth-Version reicht, die in der Lage ist, das gegnerische Luftverteidigungsnetz zu durchdringen.
Das Unternehmen begann im Jahr 2003 mit dem Export von Kampfdrohnen an ausländische Militärs und hat sie seitdem an mehr als zehn Länder in Südostasien, dem Nahen Osten und Afrika verkauft. Diese Flugzeuge haben fast 70.000 Stunden in Kampfeinsätzen verbracht und mehr als 2.000 Geschosse abgefeuert, wobei die Trefferquote bei 98,2 Prozent liegt.
„Wir haben mehr Arten von Militärdrohnen als jeder unserer Konkurrenten in China“, sagte Song. „Die Flugzeuge der CH-Serie wurden von unseren ausländischen Kunden als ‚scharfe Waffen‘ für Antiterroroperationen bezeichnet“, fügte er hinzu.