Die Kraft der Transformation: Chinas Rolle in der globalen Energiewende
Die globale Energielandschaft durchläuft gerade einen enormen und intensiven Wandel. Alle Länder erarbeiten neue Energiestrategien – auf der Suche nach sauberen, kohlenstoffarmen Lösungen. China hat sich dabei zu einem Hauptakteur der Energiewende aufgeschwungen und einen mutigen Kurs in Richtung mehr Nachhaltigkeit eingeschlagen.
Am 29. August veröffentlichte das Presseamt des chinesischen Staatsrates ein wegweisendes Weißbuch mit dem Titel Chinas Energiewende. Das Dokument gibt nicht nur eine Rückschau auf Chinas bemerkenswerte Fortschritte des vergangenen Jahrzehnts bei der Energiereform, sondern bekräftigt auch Chinas Engagement für eine noch grünere Zukunft. Im jüngsten Energie-Weißbuch sind zudem neue Leitlinien formuliert, durch die die chinesische Zentralregierung einen umfassenden Plan für die umweltfreundliche Energiewende entwirft. Eine Wende, die China in den kommenden Jahren nachhaltig in aller Hinsicht prägen dürfte – wirtschaftlich wie gesellschaftlich.
Chinas Strategie ist dabei nicht nur eine Reaktion auf die heutigen Umweltprobleme, sondern ein klares Statement für ein umweltverträglicheres Wachstum. Mit den neuen Leitlinien setzt sich China ehrgeizige Ziele: Schon bis 2030 will man erhebliche Fortschritte bei der Schaffung einer umweltfreundlichen Produktions- und einer noch nachhaltigeren Lebensweise erreichen. Mittelfristig will China bis 2035 ein grünes und kohlenstoffarmes Kreislaufwirtschaftssystem etablieren.
Chinas Ansatz in Bezug auf Energie und Umweltverantwortung könnte in den kommenden Jahren die Weichen für noch mehr globale Nachhaltigkeit stellen. Chinas Leitlinien entwerfen eine klare Vision der Transformation: eine grünere, kohlenstoffarme Zukunft, die den menschlichen Fortschritt mit dem Schutz der Umwelt in Einklang bringt. Diese ehrgeizige Blaupause deckt Schlüsselsektoren wie Landwirtschaft, Verkehr und Energie ab. Die konkreten Ziele lauten: Bis 2030 will China seine Energiesparindustrie auf ein Volumen von 15 Billionen Yuan (rund 2,09 Billionen US-Dollar) ausweiten und den Energieverbrauch aus nicht-fossilen Energieträgern auf 25 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs steigern.
Wenn sich China mit riesiger Bevölkerung auf diesen grünen Weg begibt, dürfte dies tiefgreifende Auswirkungen auf die globale Nachhaltigkeit haben und eine neue Ära einläuten, in der wirtschaftliches Wachstum und ökologisches Gleichgewicht nicht mehr im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich gegenseitig verstärken. Chinas jüngste Richtlinien schaffen die Voraussetzungen für eine umfassende grüne Transformation, wobei der Schwerpunkt auf der Reform des öffentlichen Nahverkehrs liegt. Es wird erwartet, dass schon bis 2035 Fahrzeuge, die mit neuen Energien betrieben werden, Chinas Automobilmarkt dominieren. Dies dürfte auch zu einer grundlegenden Umstellung auf saubere Energien bei Bussen sowie in der Schifffahrt führen. Es geht Chinas Regierung aber nicht allein darum, die Art der Fortbewegung zu verändern, sondern auch darum, neue Wege auszuloten, wie die Gesellschaft im Einklang mit der Natur leben kann.
Das Engagement der chinesischen Regierung geht also weit über den Verkehrssektor hinaus. Die Entscheidungsträger machen sich für einen insgesamt nachhaltigen Lebensstil stark. In China werden die Bürger deshalb dazu ermutigt, Ressourcen wie Lebensmittel und Wasser zu sparen. Darüber hinaus plant die Regierung, verstärkt in Spitzentechnologien zu investieren und neue Talente heranzubilden, was die intellektuelle Basis für den grünen Wandel stärken dürfte.
Als weltweit führender Energieerzeuger und -verbraucher spielt die Volksrepublik eine Schlüsselrolle bei der globalen Energiewende. Der Übergang zu sauberer Energie auf globaler Ebene ist ohne Chinas aktives Engagement schlicht undenkbar. China hat deshalb die Transformation hin zu grüner und kohlenstoffarmer Energie bereits in Angriff genommen und übernimmt damit gezielt Verantwortung für die Bewältigung globaler Energieprobleme und Umweltbedrohungen.
2014 stellte Chinas Staatspräsident Xi Jinping eine Strategie für Energiesicherheit auf, bekannt unter dem Slogan „Vier Revolutionen und eine Kooperation“. Seitdem haben sich viele positive Veränderungen vollzogen. Im letzten Jahrzehnt konnte China nicht nur seine Energieproduktion und seinen Energieverbrauch erheblich wandeln, sondern auch historische Durchbrüche bei den erneuerbaren Energien erzielen. Diese Fortschritte sind Chinas unermüdlichem Streben nach technologischer Innovation und dem enormen Wachstum seines Produktionssektors zu verdanken.
Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist es entscheidend, dass China seiner Führungsrolle bei der Energiewende gerecht wird. Nur so lässt sich eine Zukunft gestalten, die durch ein saubereres und sichereres Energiesystem geprägt ist. Chinas Führungsrolle im Bereich der erneuerbaren Energien zeigt nicht nur die Ambitionen des Landes, sondern auch seine Offenheit für mehr globale Zusammenarbeit. Mit einem effizienten und koordinierten Produktionsnetzwerk hat die Volksrepublik ein umfassendes Fördersystem aufgebaut, das jedes Glied in der Industriekette der erneuerbaren Energien unterstützt.
Dank jahrelanger Anstrengungen verfügt China schon heute über starke Industrie- und Lieferketten im Energiesektor, die Wasserkraft, Windenergie, Solarenergie, Biomasse, neue Energiespeicher und Elektrofahrzeuge umfassen. Chinas Erfolg hängt aber auch stark von der internationalen Zusammenarbeit ab. Durch die Öffnung seines Binnenmarktes für ausländische Investitionen hat das Land fruchtbaren Boden für globale Energieriesen wie General Electric, BP und Siemens geschaffen, die sich ein Stück vom Kuchen des boomenden chinesischen Marktes erhoffen. Neben diesen großen Energiekonzernen haben auch ausländische Automobilhersteller wie Tesla und Volkswagen viel Geld in die Produktion von Elektrofahrzeugen in China investiert. Die Synergie zwischen inländischer Innovation und internationaler Zusammenarbeit macht China zu einem Vorreiter der globalen Revolution im Bereich erneuerbare Energien und damit auch zu einem unverzichtbaren Motor einer nachhaltigen Zukunft.
*Imran Khalid schreibt als Kolumnist für verschiedene pakistanische Medien wie The Nation, The News International und Pakistan Today.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung des englischen Beitrags „The Power of Transformation: China’s Role in the Global Green Energy Era“ von China Focus. Die Meinung des Autors spiegelt nicht notwendigerweise die Position unserer Website wider.