Chinas Kapitalmarkt
Ausländische Institutionen sehen mittel- und langfristige Investitionsmöglichkeiten
Während sich die Aktienmärkte in Europa und den USA auf historischen Höchstständen befinden, erlebt man in China derzeit historische Tiefstände, was für Anleger sehr attraktiv ist. Ausländische Institutionen blicken daher sehr positiv auf die mittel- und langfristigen Investitionsmöglichkeiten in China.
Ausländische Institutionen stehen dem chinesischen Kapitalmarkt weiterhin positiv gegenüber: Goldman Sachs ist das jüngste Beispiel, das sich optimistisch über chinesische Aktien äußerte und in diesem Kontext eine „hohe Allokation“ in den A-Aktienmarkt empfahl.
Aufgrund des Wachstums des Gewinns pro Aktie und von Bewertungsfaktoren erwartet Goldman Sachs, dass der MSCI China Index im Jahr 2024 um 15 Prozent und der CSI 300 Index um 13 Prozent steigen wird, wie die Bank am Mittwoch bei einem Medien-Roundtable, der zur Erörterung der Aussichten für Chinas Wirtschaft und Kapitalmarkt im Jahr 2025 abgehalten wurde, laut China Securities Journal sagte. Der Wert der Rückkäufe von chinesischen A-Aktien könnte sich demnach im Jahr 2025 dank einer günstigen Politik gegenüber 2024 verdoppeln. Im Jahr 2025 könnten die Gesamtdividenden und Rückkäufe der börsennotierten Unternehmen Chinas 3 Billionen Yuan (414 Milliarden US-Dollar) übersteigen. Die Bereitschaft einzelner Investoren, in den Markt einzusteigen, werde daher weiter zunehmen.
Auch Neuberger Berman sagte, dass es eine positive Einschätzung des chinesischen Kapitalmarktes beibehalte. Das politische Fenster sei noch nicht geschlossen. Man gehe davon aus, dass die umfangreichen fiskalischen Ausgaben der Zentral- und Lokalregierungen im Jahr 2025 im Vergleich zu diesem Jahr moderat steigen würden, so Neuberger Berman in einem am 13. November veröffentlichten monatlichen Marktausblick für China.
A-Aktien würden mittel- und langfristig nach wie vor zahlreiche Investitionsmöglichkeiten bieten, so AllianceBernstein Anfang November laut dem China Securities Journal. Laut AllianceBernstein hängt der mittel- und langfristige Trend von A-Aktien stark mit den inländischen makroökonomischen und Unternehmensgewinnaussichten zusammen: „Angesichts der Unterstützung und Entschlossenheit der aktuellen Politik wird erwartet, dass sich Chinas Binnenwirtschaft stabilisiert und erholt und das Unternehmensgewinnwachstum antreibt, was A-Aktien attraktiv macht“, hieß es.
Mit unterstützenden Maßnahmen habe sich der Markt deutlicher erholt und man könne nun erwarten, dass er sich in Zukunft besser entwickelt, sagte Yang Delong, Chefökonom des in Shenzhen ansässigen First Seafront Fund, am Mittwoch: „Aus der Perspektive globaler Kapitalmarktvergleiche sind die europäischen, amerikanischen und japanischen Aktienmärkte seit vielen Jahren gestiegen und die aktuellen Bewertungen befinden sich im Allgemeinen auf historischen Höchstständen, während A-Aktien und Aktien aus Hongkong auf historischen Tiefständen sind“, sagte Yang.
AllianceBernstein gab außerdem an, dass A-Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 12,7 zu den günstigsten der wichtigsten Aktienmärkte der Welt gehören würden. Dies bedeute, dass es aus globaler Sicht der Vermögensverteilung in der Tat ein guter Zeitpunkt sei, um über Short-Positionen in chinesischen Aktien nachzudenken.