Ein Containerschiff wird am internationalen Containerterminal des Hafens in Tianjin entladen. (Foto vom 11. April, Zhao Zishuo/Xinhua)

Lateinamerika wird seinen Status als attraktiver Markt und Investitionsziel für chinesische Unternehmen beibehalten, angetrieben durch die lebhafte Verbraucherbasis, die hohe Nachfrage nach moderner Infrastruktur und den Reichtum an natürlichen Ressourcen, so Experten und Führungskräfte aus der Wirtschaft.

Die fortschreitende Urbanisierung und Industrialisierung in Lateinamerika in Verbindung mit den Wirtschaftsreformen und Infrastrukturentwicklungsplänen in vielen Ländern, darunter Brasilien, Kolumbien und Peru, werden die Attraktivität der Region weiter erhöhen, so Liu Xingguo, ein leitender Forscher bei der China Enterprise Confederation in Beijing.

Anfang dieses Jahres nahmen sechs in China entwickelte Züge mit elektrischem Antrieb und Verbrennerantrieb den Betrieb auf einer nationalen Eisenbahnstrecke zwischen Santiago und Curico in Chile auf. Dies sind die ersten Züge mit Hybridantrieb, die China nach Übersee exportiert hat.

Die Dual-Power-Züge haben eine maximale Betriebsgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde und sind damit die schnellsten ihrer Art in Chile und Lateinamerika. Das Photovoltaik-Kraftwerk Panati in Brasilien, in das die in Beijing ansässige State Power Investment Corporation (SPIC) investiert hat, wurde im Juni in Betrieb genommen. Das Kraftwerk hat eine installierte Leistung von 292 Megawatt und kann jährlich mehr als 350.000 Haushalte vor Ort mit sauberer Energie versorgen.

Lin Guixiang, Vorsitzender der brasilianischen Niederlassung der SPIC, sagte, dass das Kraftwerk, sobald es mit voller Kapazität ans Netz angeschlossen ist, die Kohlendioxidemissionen um rund 630.000 Tonnen pro Jahr reduzieren wird und damit einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leistet.

Auf einem Seminar in Beijing im vergangenen Monat sagte Zhang Shixin, stellvertretender Generalsekretär der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, dass China und die lateinamerikanischen Länder sich wirtschaftlich sehr gut ergänzen, eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit haben und über ein enormes Potenzial und weitreichende Perspektiven für eine Kooperation verfügen.

Die China Development Bank, eine staatliche Institution zu Entwicklungsfinanzierung, hat bis Ende Oktober 160 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von über 250 Projekten in 21 Ländern Lateinamerikas bereitgestellt und damit die wirtschaftliche und soziale Entwicklung dieser Länder erheblich gefördert.

Die China National Offshore Oil Corporation, einer der drei großen Ölproduzenten des Landes, gab im August bekannt, dass sie sich erfolgreich einen langfristigen Vertrag über den Handel mit zwölf Millionen Barrel Rohöl aus dem Mero-Ölfeld, dem drittgrößten Pre-Salt-Ultra-Tiefsee-Ölfeld der Welt, gesichert hat, wie die Kommission für die Überwachung und Verwaltung von Staatsvermögen des Staatsrats mitteilte.