China und EU
Annäherung in der Frage über chinesische EV-Zölle
In dem seit Monate anschwellenden Streit über EU-Zölle auf chinesische E-Autoimporte scheint sich nun endlich eine Lösung abzuzeichnen. Einem deutschen EU-Beamten zufolge könnte sich China dazu verpflichten, seine E-Autos in der EU zu einem Mindestpreis anzubieten.
China und die EU stehen Berichten zufolge kurz vor einer Lösung in der Frage der Abschaffung der Zölle auf chinesische Elektrofahrzeugimporte in die EU, berichtete der deutsche Fernsehsender n-tv am Freitag unter Berufung auf Bernd Lange, den Vorsitzenden des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments.
Chinesische Experten sagten, wenn die Äußerungen des europäischen Beamten „wahr und genau“ seien, dann sei dies ein gutes Signal, dass der Handelsstreit zu einer baldigen Lösung kommen könnte.
Lange sagte am Freitag gegenüber n-tv, dass Brüssel und Beijing kurz vor einer Einigung stünden, in der sich China verpflichten könnte, E-Autos in der EU zu einem Mindestpreis anzubieten, ohne dies näher zu erläutern, so die Medienberichte. Der EU-Beamte sagte, dass „dies die Wettbewerbsverzerrung durch unfaire Subventionen beseitigen würde, weswegen die Zölle ursprünglich eingeführt wurden“, berichtete Reuters.
Wenn die von dem europäischen Beamten veröffentlichten Informationen wahr und korrekt seien, könne dies als „positive“ und „ermutigende“ Botschaft betrachtet werden, da es einmal mehr zeigen würde, dass Dialog und Konsultationen für beide Seiten der richtige Weg seien, um Handelsfragen zu lösen, betonte Zhou Mi, ein leitender Forschungsmitarbeiter an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, am Sonntag.
Zhou wies darauf hin, dass die Lösung von Handelsstreitigkeiten durch Gespräche immer die richtige Wahl gewesen sei, auf der China immer bestanden habe, und dass sie von Anfang an von der EU-Seite hätte ausgehen sollen. „Wir hoffen, dass wir so bald wie möglich zu einem endgültigen Ergebnis kommen können, das beide Seiten berücksichtigt“, sagte Zhou.
Huo Jianguo, stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Gesellschaft für Studien zur Welthandelsorganisation in Beijing, sagte am Sonntag, dass die europäische Wirtschaft unter großem Druck stehe und es im Interesse der EU sei, eine Eskalation der Handelskonflikte zu vermeiden, die möglicherweise größere Auswirkungen auf ihre Wirtschaft und ihren Handel haben könnte.
Wenn die Berichte zutreffen, sei dies ein „positiver“ Schritt, da er den wirtschaftlichen und sozialen Interessen beider Seiten diene. Er könnte mehr chinesische Unternehmen ermutigen, ihre Geschäftstätigkeit in der EU auszuweiten, und gleichzeitig der EU helfen, ausländische Investitionen anzuziehen und ihre grüne Transformation zu beschleunigen, sagte Wang Yiwei, Professor an der Renmin-Universität in Beijing, am Sonntag.
Während eines hochrangigen Treffens zwischen der chinesischen und der deutschen Führung am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro in der vergangenen Woche wurde eine Lösung des Zollstreits durch Dialog angekündigt.
Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz am 19. November am Rande des G20-Gipfels erklärte der chinesische Präsident Xi Jinping, dass die Zölle der EU auf chinesische Elektroautos weltweit Aufmerksamkeit erregen würden und China immer darauf bestehe, Differenzen durch Dialog und Konsultation zu lösen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.