China-Europa-Güterzugverkehr kurbelt EU-Handel an
Der China-Europa-Güterzugdienst sei zu einem Eckpfeiler der Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und der Europäischen Union (EU) geworden und biete eine zeitkritische und zuverlässige Logistik, sagte Olaf Krüger, Vorsitzender der International Rail Freight Business Association, in einem Interview mit Xinhua.
Die Ankunft des 100.000sten China-Europa-Güterzuges in Duisburg, Deutschland, markierte einen historischen Meilenstein für diese Bahnverbindung. Denn sie hat sich zu einer wichtigen wirtschaftlichen Brücke entwickelt.
„Der Schienenverkehr hat einen wesentlichen Beitrag zum starken Wirtschaftswachstum zwischen China und den Ländern der Europäischen Union geleistet. Diese Transportmöglichkeit auf der Seidenstraße hat sich stark weiterentwickelt und wird insbesondere für zeitkritische Transporte genutzt“, sagte Krüger.
Krüger lobte die Eisenbahner für die Verkürzung der Transitzeiten und die Verbesserung der Umsteigeleistung an den Gleisknotenpunkten. Er erinnerte an die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren, und hob hervor, wie chinesische Arbeiter es schafften, in strengen Wintern mit zwei Metern Schnee an der chinesisch-kasachischen Grenze Güter umzuschlagen. „Diese Fotos sind um die Welt gegangen, und den beteiligten Eisenbahnern muss noch heute für diese großartige Leistung gedankt werden“, sagte er.
Im Rahmen der „Belt and Road“-Initiative (BRI) hat sich die Bahn zu einer verlässlichen Logistiklösung für Waren entwickelt, die schnell geliefert werden müssen.
„Europäische Unternehmen verlassen sich zunehmend auf die Bahn, um ihre Lieferketten zu optimieren. Ihre Stabilität und Zuverlässigkeit gewährleisten Just-in-Time-Lieferungen, die für viele Branchen unerlässlich sind“, sagte Krüger. Er hob hervor, wie Importeure chinesischer Waren von kürzeren Transitzeiten und schnelleren Marktreaktionen profitieren.
Auch europäische Unternehmen mit Produktionsstätten in China sind auf das Schienennetz für den Materialtransport zwischen den Fabriken angewiesen. „Die Zuverlässigkeit der Bahn verhindert Produktionsverzögerungen und gewährleistet die Kontinuität der Lieferkette“, erklärte er.
Der Einzelhandel ist ein weiterer Hauptnutznießer, da viele Discount-Ketten den China-Europa-Güterzug für den Transport von Non-Food-Werbeartikeln nutzen.
Da die Nachfrage nach Bahndienstleistungen weiter steigt, insbesondere aus Zentral- und Westchina, betonte Krüger die Bedeutung des Ausbaus der Bahninfrastruktur. „Dies ist besonders in schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situationen notwendig, da bei Lieferbeschränkungen sowohl im Seeverkehr als auch in der Luftfracht alternative Transportlösungen benötigt werden“, sagte er.
Krüger schlug vor, das europäische Schienennetz und die Logistikknotenpunkte zu optimieren, um die Effizienz zu steigern. Italien sei ein wichtiger Verbrauchermarkt mit steigender Nachfrage sowohl für Importe als auch für Exporte. „Mehr Logistikterminals in Italien würden die Auslastung von Containern auf beiden Streckenabschnitten erhöhen“, schlug er vor.
Er plädierte auch für bessere Bahnverbindungen zu Häfen wie Piräus in Griechenland. „Der Ausbau der Bahnverbindungen in Süd- und Osteuropa wird die Effizienz steigern und die wirtschaftliche Integration fördern.“
„Effiziente Verkehrsverbindungen sind eine Voraussetzung für die Fortführung und Vertiefung der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der EU“, so Krüger.