Chinas Außenministerium: Durchfahrt von chinesischen Kriegsschiffen durch die Miyako-Straße sei völlig normal
Die japanischen Seeselbstverteidigungskräfte (Japan Maritime Self-Defense Force: JMSDF) behaupteten am Montag, sie hätten drei Schiffe der chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) bei der Durchfahrt durch die Meerenge von Miyako gesichtet. Der chinesische Militärexperte Song Zhongping entgegenete darauf, Japan brauche sich wegen der normalen Fahrten der chinesischen Kriegsschiffe nicht zu sorgen.
Die JMSDF entdeckte am Samstag einen Zerstörer der chinesischen Marine vom Typ 052D mit der Rumpfnummer 135 und eine Fregatte vom Typ 054A mit der Rumpfnummer 530, die in den Gewässern nordöstlich der Insel Miyako fuhren. Diese chinesischen Schiffe durchquerten anschließend die Gewässer zwischen der Insel Okinawa und der Insel Miyako und fuhren in Richtung Pazifik, wie das japanische Verteidigungsministerium am Montag in einer Pressemitteilung mitteilte.
In der japanischen Mitteilung heißt es weiter, dass die japanischen Seeselbstverteidigungskräfte am Sonntag ein VBA-Aufklärungsschiff mit der Rumpfnummer 798 gesichtet hätten, das eine ähnliche Route wie die beiden VBA-Kriegsschiffe am Vortag genommen habe und in den Pazifischen Ozean eingefahren sei.
Derselben japanischen Mitteilung waren auch Fotos der drei Schiffe der chinesischen Marine beigefügt.
Japans Selbstverteidigungskräfte (JSDF) haben sich unter chinesischen Militärbeobachtern mittlerweile den Spitznamen „Chef-Fotograf“ verdient, da die JSDF häufig Fotos von chinesischen Kriegsflugzeugen und Kriegsschiffen machen, wenn diese Übungen oder Patrouillen in fernen Gewässern durchführen. Der chinesische Militärexperte Song erklärte am Montag gegenüber der Global Times, dass die Volksbefreiungsarmee regelmäßig die Miyako-Straße durchfahre und Japan deswegen übermäßig nervös sei, weil die Miyako-Straße ebenso wie der Westpazifik Hochseegewässer seien. Wenn Japan die Kerninteressen Chinas nicht in Frage stellen wolle, bestehe kein Grund zur Besorgnis, machte Song klar.
Neben dem japanischen Militär hatte sich auch die so genannte „Verteidigungsbehörde“ auf der Insel Taiwan in letzter Zeit über die Aktivitäten chinesischer Festlandschiffe beunruhigt gezeigt.
Am Montag wurde die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, auf einer regulären Pressekonferenz auf die Behauptungen des „Verteidigungsministeriums“ der Insel Taiwan angesprochen. Einmal ging es um die Behauptung, das „Ministerium“ habe Kriegsschiffe und Küstenwachen des chinesischen Festlandes in den Gewässern um die Insel entdeckt und die VBA hätte den Luftraum vor der chinesischen Festlandsküste eingeschränkt, und zweitens ging es um die Aussage, Chinas Marine habe militärische Übungen um die Insel Taiwan herum durchgeführt.
Die Sprecherin erklärte daraufhin, dass es zunächst einmal so etwas wie ein „Verteidigungsministerium Taiwans“ gar nicht gebe. Die Region Taiwan sei ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums, und die Taiwan-Frage sei eine innere Angelegenheit Chinas. China werde seine Souveränität und territoriale Integrität entschieden verteidigen, so Mao.