„Chinesisches Gras“ trägt glückliche Früchte in Fidschi
So wie der Boden Wasser und Nährstoffe für Bäume liefert, funktioniert ein Substrat auf die gleiche Weise für Pilze. Landwirte verwenden in der Regel gefällte Bäume, um ein solches Substrat herzustellen. Aber dank des chinesischen Juncao, übersetzt etwa „Pilz-Gras“, können dafür jetzt weniger Bäume gefällt.
Juncao ist ein Gras, das bis zu acht Meter hochwachsen kann. Um Pilze zu züchten, verarbeiten die Menschen zuerst das gesammelte Gras zu Pulver und vermischen dieses dann mit Wasser und anderen Dingen. Diese neue Art von Substrat hilft Pilzen, schnell und gesund zu wachsen.
Neben der Hilfe beim Anbau von Pilzen hat Juncao noch viele andere Dinge zu bieten: Es hat viele Fasern, sodass es zu Pappe verarbeitet werden kann und ist auch ein gutes Futter für Tiere, wie Kühe und Schafe. Darüber hinaus kann Juncao dazu beitragen, Umweltprobleme zu bekämpfen. Seine tiefen Wurzeln tragen zum Beispiel dazu bei, den Boden trotz extremen Wetters, wie starken Wind, zu erhalten.
Das „chinesische Gras“ ist in Afrika und Ozeanien zu einer beliebten Pflanze geworden. Nachdem es dorthin gebracht wurde, hat Juncao vielen Menschen geholfen, ein besseres Leben zu führen, unter anderem im südpazifischen Inselstaat Fidschi.
Im Jahr 2014 wurde unter der gemeinsamen Förderung der Staats- und Regierungschefs Chinas und Fidschis das von China unterstützte Juncao Technologie Demonstrationszentrum in dem Inselstaat gegründet. Das „chinesische Gras“ hat inzwischen glückliche Früchte getragen.
Wie der Leiter des Zentrums, Lin Xingsheng, mitteilte, sei ein moderner Agrarwissenschafts- und Technologiepark gebaut worden, in dem Juncao, Pilze und Tiere kombiniert worden seien. Im Einklang mit dem lokalen Klima hätten chinesische Techniker eine Vielzahl von Pilzen auf Basis des hochwertigen Juncao erforscht und kultiviert, was den lokalen Landwirten große Vorteile gebracht habe.
Bisher hat das Zentrum mehr als 50 Schulungskurse in Fidschi durchgeführt und mehr als 2.700 Einheimische ausgebildet. Die chinesischen Experten reisen auch oft in abgelegene Gebiete, um Beratungen über den Anbau und die Verwendung von Juncao sowie über die Kultivierung und Zubereitung verschiedener Pilze anzubieten.
Die Umsetzung mehrerer Projekte durch das Zentrum hat die Geschichte des Pilzanbaus in Fidschi verändert, wo früher keine Pilze gepflanzt werden konnten. Auf dem Juncao-Substrat werden nicht nur hochwertige Speise- und Heilpilze angebaut, das Gras kann auch als ideales Futtermittel verwendet werden, was die Entwicklung der lokalen Vieh- und Geflügelzucht vorantreibt.
Ein lokaler Landwirt erklärt: „Ein Container-Pilzhaus kann monatlich Pilze im Wert von 1.500 bis 2.000 US-Dollar produzieren. Mit dem steigenden Umfang können wir in Zukunft sicherlich noch mehr verdienen.“