Junger US-Amerikaner spendet Beweise für japanische Verbrechen
„Mein Grundsatz ist, dass ein Objekt, das in direktem Zusammenhang mit einem Kriegsverbrechen steht, in ein Museum gehört und nicht in eine Privatsammlung.“ Vor zwei Jahren schenkte Evan Kail, der Besitzer eines Pfandleihhauses in den USA, China kostenlos ein Fotoalbum aus dem Zweiten Weltkrieg, das die japanische Invasion in China dokumentierte.
Im November dieses Jahres begab sich Evan auf seine erste Reise nach China. Er war beeindruckt von der Herzlichkeit vieler Chinesen. Zuvor hatte Evan in den USA eine langwierige Kampagne von Cybergewalt und sogar Todesdrohungen erlitten, weil er das Fotoalbum aus dem Zweiten Weltkrieg gespendet hatte. Evan sagt: „Ich bin überzeugt, dass ich das Richtige getan habe und diese Reise nach China hat mich erwärmt.“
2022 schickte ein Verkäufer aus der Ferne Evan Kail das Fotoalbum aus dem Zweiten Weltkrieg. Beim Durchblättern des Albums war Evan von dessen Inhalt überrascht: „Ich war schockiert, dass auf den Fotos die ‚Nanjing Straße‘ zu sehen war. Ich wusste von dem berüchtigten ‚Nanjing-Massaker‘ und wollte sichergehen, dass die Fotos von dieser Gräueltat stammten.“
Der Inhalt des Albums beunruhigte Evan so sehr, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Er begann zu überlegen, was er damit machen sollte. „Es konnte einen der schmerzhaftesten Teile der chinesischen Geschichte enthüllen.“ Wenn er das Album an den Verkäufer zurückgeben würde, könnte die Wahrheit für immer begraben werden, also entschloss Evan, das Album zu kaufen und stellte ein Video online, in dem er um Hilfe bat, in der Hoffnung, weitere Hinweise und Ratschläge zu erhalten. Aber er hatte nicht erwartet, dass er in einen riesigen Sturm geraten würde. Evan erhielt eine Reihe von Drohbriefen und ein verdächtiges Auto tauchte eine Woche lang jeden Tag auf der anderen Straßenseite seines Geschäfts auf. Er begann eine Schutzweste zu tragen, gab sein Geschäft auf und entwickelte ernsthafte psychische Probleme.
Als er das Album untersuchte, entdeckte Evan Kail, dass die „Nanjing Straße“ auf den Fotos nicht in Nanjing, sondern in Shanghai lag. Auch wenn dies nicht direkt mit dem Massaker von Nanjing zusammenhing, war es für Evan dennoch ein Spiegelbild der japanischen Invasion in China, ein harter Beweis, den die Welt sehen musste.
Mithilfe eines Anwalts setzte sich Evan Kail mit dem chinesischen Generalkonsulat in Chicago in Verbindung und übergab dem chinesischen Vertreter das Album. „Es ist mir eine große Ehre, dieses Album im Namen von Frieden, Harmonie und Freundschaft zu spenden.“