Erneuerbare Energien und Netzausbau bis 2030
China treibt Energiewende voran
Chinas Investitionen in die Energiewende werden bis 2030 über 1 Billion US-Dollar betragen, mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien und Elektrifizierung. Trotz erheblicher Fortschritte bleibt die Entwicklung von Netzen und Energiespeichern eine zentrale Herausforderung.
Laut einer Denkfabrik werden Chinas Investitionen in die Energiewende bis 2030 voraussichtlich 1 Billion US-Dollar übersteigen, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energieeffizienz und der Beschleunigung der Elektrifizierung liegt.
Im Jahr 2024 werden die Investitionen in den chinesischen Energiesektor voraussichtlich 850 Milliarden US-Dollar erreichen, was fast 30 Prozent der weltweiten Gesamtsumme und dem 1,5- bis 2-fachen des Niveaus der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union entspricht. Das geht aus dem Bericht „China Energy Outlook 2060“, der vom Sinopec Economics and Development Research Institute (einem Think Tank, der zur China Petroleum and Chemical Corp. gehört) veröffentlicht wurde.
Der Bericht hebt eine Verschiebung in der Struktur der Energieinvestitionen Chinas im Vergleich zu 2019 hervor, wobei die Ausgaben für fossile Brennstoffe zurückgingen, während die Investitionen in die Erzeugung erneuerbarer Energien und Effizienzsteigerungen um etwa 70 Prozent stiegen.
Die Investitionen in kritische Bereiche wie Netze und Energiespeicherung sind jedoch zurückgeblieben und stiegen im gleichen Zeitraum um weniger als 10 Prozent. Dies stehe in krassem Gegensatz zu dem der EU, wo die Investitionen in Netze und Speicher die Ausgaben für erneuerbare Energien leicht überstiegen hätten, heißt es in dem Bericht.
China ist nach wie vor der weltweit größte Investor in die Energiewende und trug 2023 mit 676 Milliarden US-Dollar oder 38 Prozent der weltweiten Gesamtsumme dazu bei, was laut der Nationalen Energiebehörde (NEA) einen bedeutenden Beitrag zur globalen grünen Wende darstellt.
Der Bericht „Energy Transition Investment Trends 2024“ von Bloomberg NEF bestätigt diese Ansicht und identifiziert China als globalen Vorreiter bei der Umstellung auf grüne Energie.
Dem Bericht zufolge rangierten Chinas Investitionen in das Stromnetz im Jahr 2023 mit insgesamt 310 Milliarden US-Dollar an dritter Stelle unter den Sektoren der Energiewende. Die Netzentwicklung sei ein entscheidender Engpass bei der Energiewende in China, heißt es darin.
Im Jahr 2023 erreichten die weltweiten Investitionen in die Energiewende die Rekordhöhe von 1,77 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, trotz Herausforderungen wie geopolitischen Konflikten, hoher Inflation und steigenden Zinssätzen. Die Schlüsselsektoren, die den Übergang vorantreiben – darunter erneuerbare Energien, Speicherung, Kernenergie, Wasserstoff, Elektrifizierung und Stromnetze – hätten eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber äußerem Druckgezeigt, hieß es.
Chinas Führungsrolle bei den Ausgaben für die Energiewende zeigte sich besonders deutlich in den Bereichen elektrifizierter Verkehr, erneuerbare Energien und Netzentwicklung. Der elektrifizierte Verkehr war der größte Einzelsektor, wobei die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent auf 634 Milliarden US-Dollar gestiegen seien, hieß es.
Inländische Stromnetzbetreiber erhöhen bereits ihre Investitionen in den Bau von Höchstspannungs-Stromübertragungsprojekten, stärken die Verbindung zwischen den Stromnetzen auf Kreisebene und dem Hauptnetz und verbessern die Digitalisierung und Intelligenz des Stromnetzes.
Die State Grid Corp of China gab Anfang des Jahres bekannt, dass ihre jährlichen Investitionen in das Stromnetz im Jahr 2024 erstmals 600 Milliarden Yuan (84 Milliarden US-Dollar) überstiegen hätten.