Ein globaler Impulsgeber
Chinas boomende neue Energiewirtschaft generiert Wachstum und neue Chancen im Ausland
Mit seiner weltweit führenden Industrie für neue Energien schafft China nicht nur ständig neue Fortschritte im eigenen Land, sondern hilft auch der ganzen Welt. Unternehmen aus Ländern wie Thailand suchen die Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen, um von den Technologien und dem Know-how zu profitieren.
Der schnell wachsende chinesische Sektor für neue Energien ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte im eigenen Land, sondern auch ein globaler Impulsgeber, der die gesamte industrielle Wertschöpfungskette bereichert und der Weltwirtschaft neue Impulse verleiht.
Diese globale Auswirkung zeigt sich auch in der Unterstützung der thailändischen Regierung für chinesische Autohersteller beim Aufbau einer Lieferkette für Elektrofahrzeuge im Land. Surasit Thanadtang, Direktor des thailändisch-chinesischen Zentrums für strategische Forschung, das dem Nationalen Forschungsrat Thailands untersteht, hält dies für eine kluge Strategie.
Mehrere chinesische Automobilhersteller haben bereits Fabriken in Thailand errichtet, darunter SAIC, Great Wall, BYD und Chery. Dieser Zustrom chinesischer Elektrofahrzeuge zieht nicht nur weitere Investitionen an, sondern inspiriert auch chinesische Automobilzulieferer dazu, ihre Präsenz in Thailand auszubauen.
Unternehmen wie Gotion High-Tech und SVOLT Energy Technology haben Produktionsstätten für Batterien eingerichtet, während Elektronikhersteller wie Ningbo Sunrise Elc Technology und Changzhou Aohong Electronics ebenfalls neue Investitionen in Thailand angekündigt haben.
Thailand zapfe das Wissen und die technische Kompetenz Chinas an, um seinen eigenen Elektrofahrzeugsektor zu stärken, technologische Fortschritte voranzutreiben und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, erklärte Surasit.
Chinas Vorstoß in den neuen Energiesektor ist kein isoliertes Unterfangen. Es handelt sich um eine Politik der offenen Tür, die auf die Förderung des Wachstums abzielt. Dieser Ansatz hat dazu geführt, dass sich immer mehr multinationale Unternehmen mit Chinas neuem Energiesektor zusammentun, um die damit verbundenen Chancen zu nutzen.
Die rasante Entwicklung von Tesla ist dafür ein gutes Beispiel. Seit der Eröffnung des Werks („Gigafactory“) in Shanghai im Jahr 2019 hat die Anlage das umfassende Lieferkettensystem und die erstklassigen intelligenten Fertigungskapazitäten Chinas genutzt, um die effizienteste Fahrzeugfabrik innerhalb des globalen Tesla-Netzwerks zu werden.
Mit der Fähigkeit, ein Auto in weniger als 40 Sekunden zu produzieren, hat sich das Werk zum wichtigsten globalen Exportzentrum von Tesla entwickelt. Im Jahr 2023 wurden dort 947.000 Fahrzeuge ausgeliefert, was mehr als der Hälfte der weltweiten Auslieferungen von Tesla im vergangenen Jahr entspricht.
Im April kündigte Mercedes-Benz ein Upgrade seines Forschungs- und Entwicklungszentrums (F&E) in Shanghai an, um intelligente Innovationen in China zu beschleunigen. Die Volkswagen Group China gab eine Investition von 2,5 Milliarden Euro für den Ausbau ihres Produktions- und Innovationszentrums in Hefei in der Provinz Anhui bekannt. Der Produktionsstandort von BMW in Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning hat seit 2010 kumulierte Investitionen in Höhe von fast 100 Milliarden Yuan verzeichnet.
Bei diesen Investitionen geht es nicht nur um Wachstum in China, sondern auch um die Nutzung des chinesischen Know-hows zur Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit.
Chinas neue Energiewirtschaft trägt auch dazu bei, ein Win-win-Modell für grüne und kohlenstoffarme Energiewandlungen zu schaffen. So hat beispielsweise der Windpark De Aar in Südafrika, das erste von einem chinesischen Unternehmen finanzierte, gebaute und betriebene Windkraftprojekt in Afrika, die lokale Stromknappheit gelindert. In Kenia hat das ebenfalls von einem chinesischen Unternehmen gebaute Solarkraftwerk Garissa seinen Betrieb aufgenommen und Zehntausende von Haushalten aus der Energiearmut befreit.
China sei bereit, seiner Verantwortung als wichtiges Entwicklungsland gerecht zu werden, indem es mit anderen zusammenarbeitet, um saubere Energieindustrien und Versorgungsketten zu verbessern, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, den Übergang zu grüner und kohlenstoffarmer Energie zu fördern und zur globalen nachhaltigen Energieentwicklung beizutragen, heißt es in dem im August veröffentlichten Weißbuch „Chinas Energiewende“.
Derzeit arbeitet China mit über 100 Ländern und Regionen an Projekten für grüne Energie zusammen. Nach Angaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien sind die durchschnittlichen Kosten pro Megawattstunde für Wind- und Solarenergie in den letzten zehn Jahren weltweit um über 60 Prozent bzw. 80 Prozent gesunken. Ein erheblicher Teil dieser Einsparungen sei auf die chinesische Innovation, Fertigungstalent und technische Spitzenleistungen zurückzuführen, die die Kosten senken und erneuerbare Energien weltweit zugänglicher machen würden, sagten Experten.