Zwei Jahre Forschung und Fortschritt
China stellt Erfolge der Raumstation vor
China hat seinen ersten Bericht über die Fortschritte und Errungenschaften seiner Raumstation veröffentlicht, darunter 34 bahnbrechende wissenschaftliche Ergebnisse in Bereichen wie Weltraumforschung und neue Technologien. Der Bericht unterstreicht die Stabilität der Station, den Beitrag zahlreicher Forschungsteams und ehrgeizige Pläne für über 1.000 Projekte in den nächsten 15 Jahren.
China hat seinen ersten Bericht veröffentlicht, in dem die Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung und Anwendung im Zusammenhang mit der Raumstation des Landes in den letzten zwei Jahren detailliert beschrieben werden.
Die China Manned Space Agency (CMSA), die den Bericht anlässlich des „zweijährigen Jubiläums der vollständigen Einrichtung der Raumstation“ erstellt hat, gab bekannt, dass der Bericht zukünftig jährlich auf der Grundlage der Fortschritte der laufenden Weltraummissionen veröffentlicht werden soll. Er hebe 34 repräsentative wissenschaftliche Forschungs- und Anwendungsergebnisse hervor, die aus zuvor zurückgesandten Proben, Forschungsdaten, In-Orbit-Experimenten und bemerkenswerten Fortschritten bei wissenschaftlichen und Anwendungsprojekten sowie verschiedenen Aktivitäten zur Förderung der Wissenschaft ausgewählt worden seien und Chinas Fähigkeiten und Innovationsgeist auf dem Gebiet der Weltraumtechnologie demonstrieren würden, so die CMSA.
Von den repräsentativen Ergebnissen beziehen sich 13 auf die Erforschung des Lebens im Weltraum und der Menschheit, zwölf auf die physikalische Forschung zur Mikrogravitation und neun auf die Erforschung neuer Weltraumtechnologien und -anwendungen.
Die ersten Experimente zur Weltraumforschung, Anwendungsprojekte und Technologietests an Bord der Raumstation seien reibungslos verlaufen und hätten wichtige Ergebnisse geliefert, so die CMSA.
Bis zum 1. Dezember wurden insgesamt 181 wissenschaftliche und anwendungsbezogene Projekte im Orbit durchgeführt, wobei fast zwei Tonnen wissenschaftliches Material geliefert und fast 100 Arten von Versuchsproben zurückgebracht wurden. In diesem Zuge konnten über 300 Terabyte an wissenschaftlichen Daten generiert werden.
Zu den bemerkenswerten Errungenschaften gehören die weltweit ersten Reis- und Ratoon-Reis-Keimplasma-Ressourcen, die im Weltraum entwickelt wurden, und die ersten menschlichen embryonalen Stammzellen, die im Weltraum zu hämatopoetischen Stamm- bzw. Vorläuferzellen differenziert wurden.
Die chinesische Raumstation ist am 31. Dezember 2022 in die Anwendungs- und Entwicklungsphase eingetreten. Derzeit arbeitet sie stabil und weist laut CMSA eine erhebliche Effizienz auf.
In den letzten zwei Jahren hat China vier bemannte Missionen, drei Frachtversorgungsmissionen und vier Raumfahrzeugrückführungen durchgeführt. Fünf Astronautencrews mit insgesamt 15 Astronauten haben längere Aufenthalte im Orbit absolviert und dabei zehn Außenbordaktivitäten und mehrere Nutzlastoperationen außerhalb der Kapsel durchgeführt.
Es wurden auch mehrere Außenbord-Wartungsmissionen durchgeführt, darunter eine Mission, mit der sogar ein neuer Weltrekord für die Dauer einer einzelnen Außenbordaktivität im Weltraum aufgestellt wurde.
China hat mittlerweile die Auswahl seiner vierten Gruppe von Astronauten-Kandidaten abgeschlossen, zu denen auch zwei Nutzlastexperten aus den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao gehören. Überdies wurde mit der Entwicklung eines kostengünstigen Frachttransportsystems begonnen.
Diese Ergebnisse sind den Beiträgen von 63 wissenschaftlichen Forschungsteams im ganzen Land zu verdanken, die zusammen mehr als 500 hochrangige SCI-Artikel („Science Citation Index“) veröffentlicht und über 150 Patente erhalten haben.
Der CMSA-Bericht ließ außerdem wissen, dass die Pläne für die Raumstation, die als nationales Weltraumlabor konzipiert ist, mehr als 1.000 Forschungsprojekte umfassen, die in den nächsten 10 bis 15 Jahren durchgeführt werden sollen. Diese Projekte werden die wissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit und die internationale Zusammenarbeit fördern und gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen hochrangigen wissenschaftlichen Teams im In- und Ausland unterstützen.