Dieses Foto zeigt die Shenzhener Börse in der südchinesischen Provinz Guangdong. (Foto vom 8. Oktober 2024, Xinhua)

Die Aufwärtsdynamik des Marktes für chinesische A-Aktien wird sich nach Ansicht von Experten in diesem Jahr fortsetzen, da die Marktliquidität und die Fundamentaldaten der Unternehmen weiter gestärkt werden sollen. 

Sie äußerten sich, nachdem die Zentralbank des Landes (PBOC) am Dienstag angekündigt hatte, dass sie in naher Zukunft die zweite Operation der sogenannten „Securities, Funds and Insurance companies Swap Facility“ (SFISF) starten werde. Die kommende SFISF habe ein Volumen von mindestens 50 Milliarden Yuan und eine Laufzeit von einem Jahr.

Die Zentralbank hatte ihre erste SFISF-Operation am 21. Oktober durchgeführt und dabei Vermögenswerte im Wert von 50 Milliarden Yuan mit 20 Wertpapiermaklern, Fondsgesellschaften und Versicherern getauscht. 

Der SFISF ermöglicht es Finanzinstituten, die keine Banken sind, Anleihen oder börsengehandelte Fonds auf Aktienbasis als Sicherheiten zu verwenden, um sie gegen Vermögenswerte mit höherer Liquidität wie Staatsanleihen oder Zentralbanknoten einzutauschen. Auf diese Weise werde für zusätzliche Liquidität auf dem Markt gesorgt, erklärte Ming Ming, Chefvolkswirt bei CITIC Securities. 

Mit diesem neuartigen Instrument können Finanzinstitute stabile Investitionen und Vermögensanpassungen bei Marktschwankungen vornehmen und so zur allgemeinen Stabilität des Aktienmarktes beitragen. Für Versicherer, die über eine längere Kapitaldauer und einen größeren Investitionsumfang verfügen, können ihre langfristigen strategischen Investitionsmöglichkeiten gestärkt werden, was mehr langfristiges Kapital einbringen und die hochwertige Entwicklung des chinesischen Kapitalmarktes erleichtern werde, führte Ming weiter aus.

Meng Lei, China-Aktienstratege bei UBS Securities, sagte, dass die Bewertung des A-Aktienmarktes im Jahr 2025 voraussichtlich steigen werde, angetrieben durch einen robusten Nettokapitalzufluss von Privatanlegern, den anhaltenden Eintritt von mehr Geduldskapital (Mit „Patient Capital“ wird eine Form der Investition bezeichnet, die darauf abzielt, langfristige Wachstumschancen für Unternehmen zu schaffen) und die Rückkehr internationaler Investoren.

Für 2025 sei mit einer verbesserten Rentabilität der A-Aktien-Unternehmen, niedrigeren Leitzinsen und einer stärkeren fiskalischen Unterstützung zu rechnen, was die Leistung des A-Aktienmarktes weiter steigern werde, so Meng.

Nach Angaben des Marktbeobachters Wind Info legte der Shanghai Composite Index im Jahr 2024 um 12,67 Prozent zu. Die vier staatlichen Geschäftsbanken, darunter die Industrial and Commercial Bank of China, verzeichneten im vergangenen Jahr einen Kursanstieg von über 40 Prozent.

Insgesamt meldeten 2.222 Unternehmen im vergangenen Jahr Gewinne, was 40 Prozent aller A-Aktien-Unternehmen entspricht. Unter den 10 Unternehmen mit den höchsten Gewinnsteigerungen waren die Hälfte Technologieunternehmen. Der Hersteller von Chips für künstliche Intelligenz, Cambricon Technology, meldete mit 387,55 Prozent den größten jährlichen Gewinnanstieg.

In seinem Ausblick auf das Jahr 2025 bevorzugt JP Morgan Asset Management Technologieunternehmen mit A-Aktien, insbesondere solche, die sich auf künstliche Intelligenz (KI) und erneuerbare Ressourcen spezialisiert haben.

Der chinesische Aktienmarkt sei einer der attraktivsten der Welt, vor allem angesichts der Tatsache, dass das Kurs-Buchwert-Verhältnis derzeit nur bei etwa dem 1,4-fachen liege, so Zhu Liang, Chief Investment Officer des US-Vermögensverwalters AllianceBernstein in China.