Reiseerleichterungen
Visafreier „Freundeskreis“ eröffnet neues Kapitel zwischen China, Japan und Südkorea
Die Visafreiheit Chinas für Besucher aus Japan und Südkorea hat eine neue Dynamik zwischen den ostasiatischen Ländern ausgelöst. Vor allem junge Menschen nutzen die Gelegenheit zu einer kurzen Reise ins Nachbarland und tragen so zum gegenseitigen Verständnis bei.
Japanische Pandafans können mit einem einfachen Klick spontane Reisen nach China unternehmen, während junge Leute in Südkorea dem neuen Trend der „Shanghai-Wochenendausflüge“ folgen. Die kulturell reichen und historischen Straßen von der chinesischen Metropole sind für südkoreanische Touristen zu einem unverzichtbaren Ziel geworden. All dies sind Beispiele für die neuen Reiseerfahrungen, die Chinas Politik der Visafreiheit mit sich bringt. Die Visafreiheit wirkt wie ein Katalysator, der eine Welle von Interaktionen zwischen den drei Ländern auslöst. Die Politik vereinfacht nicht nur das komplizierte Verfahren zur Beantragung eines Visums, sondern ermöglicht es den Bürgern der drei Länder auch, freier und häufiger miteinander in Kontakt zu treten.
Diese Tourismuswelle hat einen deutlichen Charakter angenommen, der von jungen Menschen geprägt ist. „Das Fundament liegt in den Menschen, die Zukunft liegt in der Jugend. Das gilt auch für die trilaterale Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea“, sagte Da Zhigang, Direktor des Instituts für Nordostasienstudien an der Akademie für Sozialwissenschaften der Provinz Heilongjiang, der Global Times.
Wie in der gemeinsamen Erklärung des 9. Trilateralen Gipfeltreffens zwischen Südkorea, Japan und China hervorgehoben wird, ist der Jugendaustausch entscheidend für die Konsolidierung einer langfristigen Grundlage für die trilaterale Zusammenarbeit. Der steigende Anteil junger Touristen aus Japan und Südkorea in Verbindung mit ihrem wachsenden Interesse an aufstrebenden Bereichen wie der digitalen Wirtschaft und Anime fördere die gegenseitige Neugier und das Verständnis und stärke die Beziehungen zwischen den drei Ländern, fügte Da hinzu.
Der „Kulturkreis“ der drei Länder, der sich im Laufe einer Jahrtausende alten Geschichte gebildet hat, verschafft ihnen einen einzigartigen Vorteil beim interkulturellen Verständnis. Im Jahr 2018 hatte der Austausch von Menschen zwischen den drei Länder bereits 30 Millionen erreicht. Auf dem 10. Trilateralen Tourismusministertreffen im September 2024 vereinbarten die drei Länder außerdem, den Personalaustausch bis 2030 auf 40 Millionen zu erhöhen.
„Wenn China, Japan und Südkorea ihr gegenseitiges Vertrauen und ihre Zusammenarbeit verbessern können, wird dies dazu beitragen, dass externe Kräfte die Reibungen zwischen den drei Ländern nicht ausnutzen“, sagte Zhan Debin, Direktor und Professor des Zentrums für Studien zur Koreanischen Halbinsel an der Shanghai University of International Business and Economics.
In dem angespannten Kontext der globalen Geopolitik sind die positiven Trends der Beziehungen zwischen den drei Ländern ein anschauliches Beispiel. Die Bedeutung der Visafreiheit geht bereits über den bloßen Tourismus hinaus; sie stellt eine Haltung und eine Aktion dar, die darauf hinweist, dass die drei Länder durch einen intensiveren kulturellen Austausch Differenzen überwinden und Wohlstand schaffen können.