China öffnet sich weiter für ausländische Investitionen: Neue Maßnahmen sollen den Marktzugang erleichtern und das Geschäftsklima verbessern. Experten betonen Chinas proaktive Haltung inmitten globaler Unsicherheiten.

China wird den Marktzugang weiter lockern, die institutionelle Offenheit ausbauen und ein günstigeres Geschäftsklima fördern, um ausländische Investitionen besser anzuziehen und zu nutzen, insbesondere angesichts des zunehmenden globalen Protektionismus und der eskalierenden geopolitischen Spannungen, sagten Beamte und Experten am Mittwoch.

Li Yongjie, stellvertretender Vertreter des Handelsministeriums für den internationalen Handel, sagte auf einer Pressekonferenz: „China wird seinen Dienstleistungssektor weiter öffnen und sich dabei besonders auf die Beschleunigung von Pilotprogrammen in Schlüsselbereichen wie Telekommunikation, Gesundheitswesen und Bildung konzentrieren.“

China hat seine Liste von Sektoren überarbeitet, um ausländische Investitionen zu fördern, sagte Li und merkte an, dass diese Maßnahmen, zusammen mit der Aufhebung aller Marktzugangsbeschränkungen für ausländische Investoren im verarbeitenden Gewerbe im letzten Jahr, die proaktive Haltung des Landes in Richtung Offenheit signalisieren.

Das Land ist entschlossen, sich den hohen Standards der internationalen Handels- und Wirtschaftsregeln anzupassen und gleichzeitig hochrangige Plattformen für die Öffnung zu schaffen, wie beispielsweise Freihandelszonen, sagte Li. China werde sich weiterhin bemühen, das allgemeine Geschäftsumfeld zu verbessern.

In den ersten elf Monaten des Jahres 2024 wurden nach Angaben des Ministeriums mehr als 52.000 Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in China neu gegründet, ein Anstieg von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert, der in diesem Zeitraum jemals verzeichnet wurde.

Vergangene Woche erklärte das Außenministerium auf einer Pressekonferenz, dass die Rendite ausländischer Direktinvestitionen in China in den letzten fünf Jahren bei etwa 9 Prozent lag und damit zu den höchsten der Welt gehörte.

Gao Lingyun, ein Forscher an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, sagte, dass in Zeiten zunehmender globaler Unsicherheit Chinas unerschütterliches Bekenntnis zur Öffnung, eine große Verbraucherbasis, ein komplettes Industriesystem und robuste Produktionskapazitäten einzigartige Vorteile bieten, die für ausländische Investoren immer attraktiver werden.

Im November hat China überarbeitete Vorschriften für ausländische Investoren in seinen börsennotierten Unternehmen herausgegeben, die die Zulassungskriterien erweitern und die finanziellen Anforderungen lockern, um ausländische Investoren zu ermutigen, langfristige und wertvolle Investitionen zu tätigen.

„Chinas kontinuierliche Bemühungen, die Hürden für ausländische Investitionen zu senken und das Geschäftsumfeld zu verbessern, haben die Attraktivität des Landes als erstklassiges Ziel für globale Investoren deutlich erhöht“, fügte Gao hinzu. Laut einer von der Deutschen Handelskammer in China im Dezember veröffentlichten Umfrage beabsichtigen 92 Prozent der deutschen Unternehmen, ihre Geschäftstätigkeit in China fortzusetzen. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie ihre Investitionen in den nächsten zwei Jahren erhöhen wollen.

Auch die Unternehmen im Vereinigten Königreich werden ihre Investitionen in China trotz der Herausforderungen stabilisieren. Laut einer im vergangenen Dezember veröffentlichten Umfrage der britischen Handelskammer in China wollen 76 Prozent der britischen Unternehmen ihre Investitionen auf dem chinesischen Markt beibehalten oder erhöhen.