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Chinas Wohnungsmarkt

Politische Impulse und Bestandsabbau erzeugen starke Dynamik

german.china.org.cn  |  
20.01.2025

Chinas Immobilienmarkt steht weiterhin vor großen Herausforderungen, doch die politischen Entscheidungen im letzten Jahr haben mittlerweile eine starke Dynamik entstehen lassen. Auch ausländische Akteure wie der Bergbaugigant Rio Tinto gehen daher von einer Stabilisierung des chinesischen Immobilienmarktes aus.

Angesichts der anhaltenden Flaute im chinesischen Immobiliensektor betonten die politischen Entscheidungsträger in China im vergangenen Jahr die Notwendigkeit, die neue Dynamik von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt besser zu verstehen, und drängten auf Maßnahmen zur strikten Kontrolle des Anstiegs neuer Wohnungsbauprojekte, zur Optimierung des bestehenden Bestands und zur Verbesserung der Qualität.

Als Reaktion darauf haben die landesweiten Lokalregierungen stadtspezifische Maßnahmen zur Verringerung des Wohnungsbestands ergriffen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Lockerung der Kaufbeschränkungen, die Senkung der Kosten für den Erwerb von Wohneigentum und die Einführung eines Inzahlungnahmesystems für Häuser, um die Nachfrage anzukurbeln.

Auf der Angebotsseite haben die lokalen Behörden die Umwandlung von gewerblichem Wohnraum in staatlich geförderten Wohnraum gefördert und gleichzeitig den Verkauf von Grundstücken eingeschränkt, um auf diese Weise das Marktangebot zu begrenzen. So haben beispielsweise Nanjing und Suzhou, zwei Großstädte in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, ihr Angebot an Wohnbauland im vergangenen Jahr drastisch reduziert. Nach den Plänen der örtlichen Behörden sollte die Gesamtfläche für gewerbliche Wohnbauprojekte im Stadtgebiet von Suzhou im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 63,5 Prozent schrumpfen, während die Fläche in Nanjing um 51,3 Prozent zurückgehen sollte.

Im ganzen Land haben viele Städte ihr Tempo bei den Grundstücksverkäufen im Jahr 2024 verlangsamt. In Shenzhen (Provinz Guangdong), der regierungsunmittelbaren Metropole Chongqing und fünf weiteren Städten betrug der Verkauf von Wohnbauland weniger als die Hälfte des Verkaufs von neuen Häusern nach Fläche, wie aus einem aktuellen Bericht des Immobilienforschungsinstituts CRIC hervorgeht.

Veränderungen machen Mut

Bislang haben diese Maßnahmen zu deutlichen Fortschritten geführt, und es gibt klare Anzeichen für eine Erholung, die auf eine verbesserte Marktstimmung hindeuten. So ist der Bestand an unverkauften Geschäftsgebäuden in den meisten Städten Chinas im vergangenen Jahr zurückgegangen. In fünf Städten wurde der Bestand bis Ende 2024 um mehr als 1,3 Millionen Quadratmeter reduziert.

Dank der Fördermaßnahmen hat der Wohnungsmarkt in Jiangsu eine Trendwende vollzogen. Die Daten zeigten, dass im Oktober die Fläche neuer kommerzieller Wohnhäuser und der Verkauf von Gebrauchtimmobilien in der Provinz um 22,3 Prozent bzw. 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wuchs und damit deutlich über dem Durchschnitt des Landes lag.

Die Daten aus Jiangsu spiegeln die allgemeinen Verbesserungen auf dem Markt wider. Auf einer Konferenz am Freitag sagte Kang Yi, Leiter des Staatlichen Amts für Statistik (NBS), dass sich seit vergangenem September positive Veränderungen auf dem chinesischen Immobilienmarkt abgezeichnet hätten, wobei die Verkäufe neuer Gewerbeimmobilien im vierten Quartal sowohl flächen- als auch volumenmäßig zugenommen hätten.

Offizielle Daten zeigten am Freitag, dass die Immobilienpreise in den vier Städten des ersten Rangs – Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen – im Dezember gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. In 23 der 70 untersuchten großen und mittelgroßen Städte stiegen die Preise für neue Eigenheime im vergangenen Monat im Vergleich zum Vormonat – gegenüber 17 im November. Bereits vor der Veröffentlichung der Daten hatte der internationale Bergbaugigant Rio Tinto, dessen Geschäftsentwicklung die Nachfrage nach Stahl widerspiegelt, in einem Bericht auf Anzeichen einer Stabilisierung des chinesischen Immobilienmarktes hingewiesen, wie ausländische Medien berichteten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Immobilienmarkt,China,Politik,Wohnungsbau